„Seit einigen Wochen liegt das Gutachten zu Lage und Zukunft des Flughafens vor, doch es ist nicht öffentlich.“
Es wirkt wie Geheimniskrämerei. Seit einigen Wochen liegt das Gutachten zu Lage und Zukunft des Flughafens vor, doch es ist nicht öffentlich. Erst auf Nachfrage unserer Zeitung erläuterte die Stadtverwaltung einige Inhalte, mehr nicht.
Dass so ein Gutachten durchaus brisante Fakten und Kennzahlen enthalten kann, die nur für einen kleinen Kreis bestimmt sind, ist logisch. Unverständlich ist hingegen, dass die beiden Stadtverwaltungen von Braunschweig und Wolfsburg als Hauptgesellschafter nicht von sich aus die ganz grundsätzlichen Aussagen, Prognosen und Optionen des Gutachtens präsentieren. Es gibt bislang nicht mal eine Ankündigung, wann und wie jemals öffentlich darüber diskutiert werden soll.
Bleibt alles hinter verschlossenen Türen? Scheut man eine öffentliche Debatte, weil VW involviert ist? Warum bleiben die Bürger außen vor, die über ihre Steuern immerhin für den Verlustausgleich aufkommen müssen?
Der merkwürdige Eindruck der Hinterzimmerpolitik wird noch verstärkt durch die Zurückhaltung der Politik im Finanzausschuss. Lediglich BIBS und Linke hakten beim Wirtschaftsplan des Flughafens nach – völlig zu Recht. Denn dieser Wirtschaftsplan weist in eine neue Richtung: Es wird teurer. Darüber muss die Politik offen diskutieren. Und dazu muss sich die Stadtverwaltung positionieren, zusammen mit Wolfsburg und Volkswagen.
Wenn der Flughafen mit dem neuen Geschäftsführer Michael Schwarz jetzt richtig durchstarten soll, und wenn die Stadt dafür dauerhaft mehr Geld ausgeben will, dann muss man das den Bürgern auch erklären. Je länger das Schweigen dauert, umso größer wird der Raum für Spekulationen, Gerüchte und Ärger.