„Ging es Peta um einen symbolischen Sieg, den Robby vielleicht mit seinem Leben bezahlt hätte?“

Robby darf bleiben. Der hochbetagte Affe, der beinahe sein ganzes Leben im „Circus Belly“ verbracht hat, muss laut Oberverwaltungsgericht nicht mehr in eine Auffangstation umziehen, wo er an ein Leben unter Artgenossen gewöhnt werden sollte. Zirkusdirektor Klaus Köhler freut sich – er hatte gegen eine Entscheidung des Landkreises Celle geklagt.

Tatsächlich ist die Entscheidung eine gute Nachricht für alle Tierfreunde. Man kann darüber streiten, ob Tiere in den Zirkus gehören. Menschenaffen – Robby ist ein Schimpanse – gehören sicher nicht in die Manege. Die mit uns eng verwandten Tiere verdienen ein Leben in Freiheit oder mindestens eine artgerechte Haltung, die im Zirkus kaum möglich ist. Das ist inzwischen per Gesetz geregelt.

Auch Robby hätte ein solches Leben verdient gehabt. Aber der Fall ist kompliziert. Als das Gesetz erlassen wurde, lebte Robby schon Jahrzehnte im Zirkus, war schon auf Menschen statt Artgenossen geprägt. Jahrelang sah das auch der Landkreis Celle so, der Robby im Zirkus bleiben ließ. Doch dann machten Tierrechtler, allen voran Peta, Druck. Die Sache ging schließlich vor Gericht.

Das begründete sein Urteil nun damit, dass ein Umzug für Robby Stress bedeute – und womöglich mehr ein Risiko als eine Chance für den alten Schimpansen sei. Die Tierrechtler müssen sich deshalb fragen lassen, worum es ihnen wirklich ging: um Wohl und Würde des Affen – oder einen symbolischen Sieg, den Robby vielleicht mit seinem Leben bezahlt hätte.