“Hier macht sich mal wieder bemerkbar, dass es in der Politik kein kreatives und nachhaltiges Konzept für das Kulturleben gibt. “

30000 Euro ist die Summe, die das Hallenbad als Zuschuss für Rock im Allerpark benötigt. Die Summe, die Marco Meiners mithilfe eines interfraktionellen Antrags bereitstellen will.

30000 Euro ist auch die Summe, die das Galerie-Theater jährlich an Zuschüssen kostete. 20000 Euro kostete die City-Gallery die Stadt im Jahr. Beides, so haben Politiker beschlossen, ist verzichtbar. Das Galerie-Theater musste das Hallenbad im letzten Jahr schließen, die City-Gallery schließt Ende des Jahres für immer ihre Pforten.

Rock im Allerpark besuchen 5000 bis 6000 Menschen im Jahr. Klar, es ist eine Veranstaltung, die ausstrahlt, die Wolfsburg gut ansteht. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie mehr wert ist als Institutionen, die über Jahre oder Jahrzehnte zur kulturellen Vielfalt der Stadt beigetragen haben.

Mit der Entscheidung gegen Galerie-Theater und City-Gallery sind beide unwiederbringlich verloren. Nicht nur kulturelle Möglichkeiten, auch menschliche Schicksale hingen an ihrer Existenz. Rock im Allerpark ist eine Variable, die aufs Neue realisiert werden kann.

Hier macht sich mal wieder bemerkbar, dass es in der Politik kein kreatives und nachhaltiges Konzept für das Kulturleben gibt. Ein bitterer Trost, dass nun endlich mal für die Kunst gekämpft wird.