“Mit krimineller Energie betrügen Konzerne, während der Handwerker brav Steuern zahlt.“

Erst „Offshore Leaks“, dann„Lux Leaks“, „Swiss Leaks“ und die „Panama Papers“. Der nächste, von Whistleblowern und Journalisten zu Tage geförderte Steuer-Skandal wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Mit krimineller Energie betrügen Konzerne, während der Handwerker brav Steuern zahlt. Alleine Offshore Leaks enthüllte, dass den öffentlichen Haushalten 170 Milliarden Dollar pro Jahr entgehen – Geld, das für den Bau von Straßen, Kliniken oder Schulen fehlte.

Nun startet Stefan Wenzel, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Landtag, einen erneuten Versuch für mehr Steuergerechtigkeit. Das ist ehrenwert. Schon sein Versuch aber, den mächtigen VW-Konzern zur Offenlage seiner Steuerzahlungen zu zwingen, dürfte scheitern.

Dabei kämpfen alleine im Europaparlament schon die Linken, die Grünen und ein Teil der Sozialdemokraten für die volle Transparenz. Konzerne müssen den Steuerbehörden schon jetzt darlegen, wie hoch ihre jeweiligen Umsätze, Steuerzahlungen und Gewinne sind. Die Behörden sollen ihre Informationen untereinander austauschen. Jedoch: Das System funktioniert nicht. In Luxemburg, Malta, Zypern, Irland, Belgien und den Niederlanden gab es Deals zwischen Behörden und Konzernen. Die Unternehmen müssen ihre Zahlen endlich offenlegen. Nur der öffentliche Druck wirkt.