„Unter VW-Konzernchef Herbert Diess könnte der Kulturwandel tatsächlich gelingen.“

Nach rund 100 Tagen an der Spitze des VW-Konzerns hat Herbert Diess glänzende Zahlen vorgelegt. Auch wenn sich bereits Bremsspuren für das zweite Halbjahr abzeichnen, ließ der ehemalige BMW-Manager keinen Zweifel daran, dass er das Tempo hoch halten will. Der Tanker Volkswagen soll unter seiner Führung vor allem eines werden: effizienter.

Diess scheint dabei nicht nur ehrgeizig zu sein, sondern hat offensichtlich Spaß an seinem Job. Auch wenn er den knapp 650 000 Mitarbeitern manches abverlangen wird, können sie sich deshalb freuen. Gerade nach Matthias Müller, dem der Unmut über den Chefposten so manches Mal anzumerken war, braucht VW einen Macher, der den Autobauer in die Zukunft der Branche lenken will.

Als wohl wichtigste Aufgabe nannte Diess erneut den Kulturwandel. Unter ihm könnte er tatsächlich gelingen. Der Österreicher nennt Probleme beim – verhassten – Namen: die „Wagenburgmentalität“ etwa soll durch transparente Kommunikation ersetzt werden. „Multikulturell statt Mittellandkanal“ ist ein anderes Ziel.

Ob er wirklich transparenter agiert, wird sich zeigen. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen wirkte er schon mal bestens gelaunt. Auch Diesel-Themen wischte er nicht beiseite – nicht einmal das Lächeln verging ihm dabei.