“Hygienisch ist das Restfleisch nur insofern bedenklich, als es besonders sorgfältig verarbeitet werden muss.“

Zugegeben, es klingt erstmal komisch: Kleinste Fleischreste, die mechanisch vom Knochen gelöst und weiterverarbeitet werden. Das geht nicht zusammen mit Vorstellungen von großen, saftigen Fleischstücken, die in Handarbeit zur leckeren Wurst werden. Wer das sogenannte Separatorenfleisch verwendet, kommt aber der gängigen Forderung nach, möglichst viel vom Tier zu verwenden. Es ist ein Zielkonflikt.

Hygienisch ist das Restfleisch nur insofern bedenklich, als es besonders sorgfältig verarbeitet werden muss. Weil es so fein zerkleinert wurde, ist es anfällig für Keime. An sich ist es aber keine Gefahr für die Gesundheit.

Wo also ist das Problem? Klar, das Fleisch muss korrekt gekennzeichnet werden – sonst wird der Verbraucher getäuscht. Es aber rundweg abzulehnen, nur weil die Vorstellung auf Anhieb etwas unappetitlich klingt, ist unlogisch.

Es gibt andere Beispiele für eine solche Haltung: Das oft gescholtene Chlorhuhn ist weniger keimbelastet als nicht gechlohrtes Fleisch. Aber die Deutschen finden es eklig und lehnen es ab.

Wir sollten bald lernen, zwischen eklig und gefährlich zu unterscheiden. Es heißt, irgendwann in Zukunft muss sich die Menschheit von Insekten ernähren. Eklig? Denken Sie noch einmal darüber nach.