“Vielleicht liegt es auch an dieser Reizüberflutung, dass junge Autofahrer die Haupt-Risikogruppe sind.“

Wie sehr wünschten sich die Jugendlichen meiner Generation ihren 18 Geburtstag herbei. Endlich den Führerschein, für den man wöchentlich die Fahrschulbank gedrückt hat, in den Händen halten. Dann noch die große Sause und zack: Die totale Reizüberflutung zum 18. Geburtstag.

Plötzlich darf man alles. Verträge abschließen, lange ausgehen, harten Alkohol kaufen und konsumieren, Autofahren. Selbst entscheiden dürfen in jeder Lebenslage – vielleicht liegt es auch an dieser Reizüberflutung, dass junge Autofahrer zwischen 18 und 25 die Haupt-Risikogruppe im Straßenverkehr sind. Alle Grenzen müssen ausgetestet werden, am besten gleichzeitig, und cool wirken muss es auch vor den Freunden. Zusätzlich sorgt die dazugewonnene Fahrpraxis von zwei Jahren mit einem erfahrenen Autofahrer dazu, dass auch eventuelle Extremsituationen anfangs nicht allein erlebt und gemeistert werden müssen.

Ja, zum Führerschein mit 16! Ja, zu einem Jahr mehr Fahr-Erfahrung mit den Eltern oder anderen Bezugspersonen an ihrer Seite, die die Kinder gut kennen und die ihnen als Vorbild dienen – das kann sich nur positiv auswirken und bringt vielleicht auch den Eltern ein besseres Gefühl, wenn die jetzt erwachsenen Kinder ihre erste Touren allein im Wagen unternehmen.