„Nun läuft die Uhr ab, empfindliche Strafen drohen. Das beschleunigt das Umdenken in den Chefetagen.“

Die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung bedeutet für viele Unternehmen einen Kulturwandel. Das gilt vor allem für kleinere Betriebe, in denen das Thema bisher nebenbei lief. Künftig müssen alle Unternehmen den Datenschutz in ihren Arbeitsabläufen viel stärker verankern. So sollen vor allem personenbezogene Daten wie Name, Adresse, Umsatzsteuer- oder Kontonummer besser geschützt werden.

Das bedeutet, dass Unternehmen zunächst einmal aufräumen müssen. Wo sind im Betrieb welche Daten abgelegt? Dann müssen die Daten so strukturiert werden, dass sie der neuen EU-Verordnung entsprechen. Das ist alles andere als banal, kostet Zeit, Arbeitskraft und damit Geld. Zudem erfordert der Datenschutz Fachwissen.

Zwei Jahre hatten die Unternehmen Zeit, sich auf die neue Datenschutz-Grundverordnung vorzubereiten. Viele haben diese Frist ungenutzt verstreichen lassen – sei es aus Kapazitätsgründen, sei es, weil das Thema unbequem ist. Das zeigt die Zahl der steigenden Nachfragen bei den Industrie- und Handelskammern. Nun läuft die Uhr ab, empfindliche Strafen drohen.

Das beschleunigt das Umdenken in den Chefetagen, auch davon zeugen die vielen Anfragen in diesen Tagen. An der Notwendigkeit und Richtigkeit, mit Daten sensibler umzugehen, besteht ohnehin keinerlei Zweifel. Dass der Kunde am Ende den höheren Aufwand für den Datenschutz selbst bezahlen muss, wäre nicht überraschend.