Der Unfall mit einem automatisch fahrenden Uber-PKW in den USA schürt Ängste. Eine Frau ist angefahren worden und starb. Viele Menschen fühlen sich ohnehin schon in viel zu vielen Lebensbereichen der Technik ausgeliefert und betrachteten selbständig fahrende Autos – ob nun mit oder ohne Menschen im Fahrzeug – auch zuvor schon skeptisch. Nun dürften einige in dieser Neuheit eine regelrechte Bedrohung sehen.

Und die Vorstellung ist ja auch gruselig: Man geht über einen Zebrastreifen oder eine (grüne) Ampel, eine Roboterauto kommt angerast und erfasst jemanden. Sich absichern, indem man etwa Blickkontakt zum Fahrer aufnimmt und erkennt, ob der einen gesehen hat – das geht bei Roboterautos nicht.

Andererseits deutet nun einiges darauf hin, dass der Unfall nicht wegen, sondern trotz der Technik des selbstfahrenden Roboterautos passiert ist. Die Frau trat nach Polizeiangaben aus der Dunkelheit direkt auf die Fahrbahn vor das Auto, der Mensch, der zur Sicherheit im Fahrzeug saß, konnte nicht mehr reagieren. Das heißt: Auch wenn er das Auto die ganze Zeit selbst gesteuert hätte, wäre der Unfall nicht zu verhindern gewesen. Warum die Technik, die dem Fahrer ja gerade überlegen sein soll, auch versagt hat, ist im Moment noch unklar.

Ist das nun das Ende des automatischen Fahrens? Sicher nicht. Der Fall zeigt nur überdeutlich, was eigentlich ohnehin hätte klar sein müssen: Jede Technik hat ihre Grenzen, auch Roboterautos werden nicht jeden Unfalltod verhindern können. Das zu erwarten, wäre unrealistisch. Das mit weniger Verletzten und Toten zu rechnen ist, das wiederum widerlegt der aktuelle Unfall nicht. Denn nicht das Roboterauto hat sich falsch verhalten, sondern die Frau.

Ihr Tod ist tragisch, keine Frage– wie jeder Unfalltod. Dennoch sollte jetzt die Devise lauten: Einen kühlen Kopf behalten, realistisch bleiben, weiter forschen.