„Seit jeher ist die größte Sorge, dass die Asse absaufen könnte.“

Fast scheint es, als wolle die Asse sich mal wieder in Erinnerung bringen. Auf der 750-Meter-Ebene des Bergwerks hat sich der Zutritt von Wasserlösungen erhöht.

Mit rund 500 Litern pro Tag ist die zusätzliche Menge zumindest gut beherrschbar. Leichte Schwankungen beim Laugenzutritt hat es außerdem auch in der Vergangenheit gegeben. Das Gesamtvolumen der Laugenzuflüsse ist mit rund 12 500 Litern pro Tag vergleichsweise konstant.

Außerdem scheint es eine naheliegende Erklärung für die aktuelle Erhöhung zu geben: Bauarbeiten, die die 750-Meter-Ebene stabilisieren. Sie sollen fortgesetzt werden. Grund, den Alarm auszurufen, gibt es also nach jetzigem Stand nicht. Doch seit jeher ist die größte Sorge der Fachleute, dass die Asse eines Tages durch deutlich höhere Laugenzutritte absaufen könnte – und mit ihr der Atommüll in den Kammern. Das Bergen des Mülls gilt aber als einziger Weg, die Langzeitsicherheit der Asse zu gewährleisten.

Die Anstrengungen zur Stabilisierung sind daher auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Arbeiten auf der 750-Meter-Sohle, so schreibt es der Betreiber Bundesgesellschaft für Endlagerung, sollen sicherstellen, dass sich die Stabilitätsprobleme des Bergwerks bis zur Bergung des Mülls nicht vergrößern. Doch bis zu dieser Bergung wird es wegen der umfangreichen Vorarbeiten wohl noch mehr als ein Jahrzehnt dauern. Schon deshalb macht jede Laugen-Meldung Sorgen.