„Konrad-Gegner freuen sich wegen der Verzögerung schon, sehen das Endlager vor dem Aus.“

Der Bau des Endlagers Schacht Konrad erinnert an den Berliner Pannenflughafen BER: Immer wieder gibt es neue Starttermine. Nun also 2027 – fünf Jahre später.

Die Verantwortlichen im Bundesumweltministerium und bei der federführenden Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) versprechen: Der Bau des Endlagers in Salzgitter soll trotz der Verzögerung nicht teurer werden. So ganz mag man das nicht glauben.

Startet der Betrieb 2027, gäbe es ein Jubiläum: Denn 2027 wird es 50 Jahre zurückliegen, dass die Planungen für Schacht Konrad begannen. Nicht mal die Elbphilharmonie, der Flughafen BER oder das Bahnprojekt Stuttgart 21 können auf eine derart lange Geschichte zurückblicken.

Konrad-Gegner freuen sich wegen der Verzögerung schon, sehen das Endlager vor dem Aus. Doch dieses Mal dürfte das Datum stehen. Denn früher beharkten sich die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern aus Peine und das Bundesamt für Strahlenschutz aus Salzgitter. Nun aber hat alleine die BGE den Hut auf.

Die Gesellschaft kämpft noch mit der Vergangenheit. So gibt es Verträge mit Baufirmen, die vor 1990 geschlossen worden sind. Die BGE beschrieb sich am Donnerstag selbst als „lernende Organisation“. Den Sprung vom Azubi zum Facharbeiter muss sie aber schnell schaffen. Sonst wird Konrad zur unendlichen Geschichte. Eine weitere Verzögerung darf sich auch die neue BGE nicht erlauben.