Deutschlands Großstädte haben ein tiefgreifendes Stauproblem. Etwas abgeschwächt gilt das auch für Braunschweig und Wolfsburg. Satte 19 Stunden standen Autofahrer in Wolfsburg 2017 im Stau. Das entspricht einer halben Arbeitswoche. In Braunschweig mussten Autofahrer laut einer Studie ebenfalls Geduld mitbringen. Hier war es eine Stunde weniger.

Von einem Verkehrsinfarkt sind beide Städte weit entfernt. Ärgerlich sind die Staus aber allemal. Sie sorgen nicht nur für genervte Autofahrer, sie kosten die Autofahrer Millionen von Euro – durch höhere Kraftstoffkosten und Zeitverlust. Der Bürger zahlt die Zeche doppelt: Firmen schlagen ihre zusätzlichen Transport- und Personalkosten auf ihre Waren auf.

Ein besseres Verkehrsmanagement könnte eine effektivere Nutzung der Straßen ermöglichen. Eine grüne Welle auf dem Ring in Braunschweig ist so wahrscheinlich wie der zweite deutsche Meistertitel für die Eintracht. Weitere Straßen sind keine Option. Niemand wünscht sich mit viel Geld ausgebaute Asphaltwüsten.

Auch die Autofahrer sind aufgerufen, ihr Verhalten zu hinterfragen. Sie können dazu beitragen, den Verkehr zu entzerren. Sie sollten Spitzenzeiten umkurven und früher oder später ins Büro fahren. Sie sollten auch öfter mal auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden, gleich das Rad nehmen beziehungsweise zur Arbeit, zum Supermarkt oder zum Kino laufen. Da ist noch Luft nach oben!