Verwaltungen sollen funktionieren – so will es der Bürger, vor allem dort, wo er direkt betroffen ist. Und recht hat er. Wie verwaltet wird, bestimmen allerdings Politiker. In Niedersachsen wollte die CDU/FDP-Regierung unter Ministerpräsident Christian Wulff nach ihrem Wahlsieg 2003 zeigen, wo der Hammer hängt. Das Land trat beispielsweise mit großem Getöse aus der Kultusministerkonferenz aus und schaffte die vier Bezirksregierungen ab. Für einen Schuss vor den Bug des trägen Supertankers KMK gab und gibt es gute Gründe, auch wenn Niedersachsen dann wieder mit von der Partie war.

In einem großen Land die sogenannten Mittelbehörden zu schleifen, gilt allerdings mittlerweile bei den meisten als historischer Fehler. Das zeigt schon der Blick in andere Bundesländer. Ein Gutachten, das der Bochumer Wissenschaftler Jörg Bogumil zusammen mit Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé (SPD) vorstellte, listet das noch einmal deutlich auf. Von „erheblichen funktionalen Defiziten“ ist für Niedersachsen die Rede. Das ist deutlich – und ziemlich bitter.

All das ist im Grundsatz schon seit damals klar. Niedersachsen braucht eine Regionalbehörde, auch wenn die – zumindest mit der CDU in der Regierung – nicht wieder Bezirksregierung heißen wird. SPD und Grüne haben mit den Ämtern für regionale Landesentwicklung den Grundstein dafür gelegt. Die CDU täte gut daran, nicht aus Trotz zu blockieren.