„Flüchtlingspaten sind die Dummen, sie bleiben auf Forderungen von zehn-, zwanzigtausend Euro und mehr hängen.“

Die Jobcenter in unserer Region bitten gerade Flüchtlingspaten zur Kasse. Es handelt sich um Menschen, die 2014 für Flüchtlinge aus Syrien bürgten. Sie dachten, sie kommen ein paar Monate für den Lebensunterhalt der Flüchtlinge auf, bis diese anerkannt werden. Ein gutes Werk, das 1000, vielleicht auch 2000 Euro kostet.

Es entwickelte sich ein zäher Kleinkrieg, das Land Niedersachsen beharrt nun darauf, dass die Paten auf finanzielle Risiken früh hingewiesen wurden. Die Helfer sind die Dummen, sie bleiben voraussichtlich auf Forderungen von zehn-, zwanzigtausend Euro und mehr hängen.

Der Bund erließ erst im August 2016 ein Gesetz, das besagt, dass die Helfer weiter bürgen müssen. Es ist völlig egal, ob der Schützling, für den der Pate bürgt, inzwischen anerkannt wurde.

Das ist politisch, das ist moralisch zutiefst unanständig. Bund und Länder bemühten sich 2014, als der allgemeine Wille zur Flüchtlingshilfe sehr ausgeprägt war, um Paten für Schützlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Davon wollen sie nun, da die Stimmung in Teilen gekippt ist, nichts mehr wissen. Doch der Staat muss sich um Flüchtlinge kümmern. Wenn Bürger helfen wollen – gerne. Diese Hilfe darf aber nicht missbraucht werden. Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Dieser darf es nicht auf die Bürger abwälzen, auch wenn diese vielleicht etwas zu sorglos gehandelt haben. Der Staat darf die Bürger nicht im Stich lassen.

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