„Der Countdown bis zur deutschen Pflege-Katastrophe läuft.“

Es sind nur noch 13 Jahre. Wenn der Kalender das Jahr 2030 anzeigt, drohen für die Bundesrepublik massive Veränderungen im Sozialwesen. In Deutschland leben dann Bevölkerungsprognosen zufolge mehr Menschen über 65 als unter 30. Viele Baby-Boomer gehen in den Ruhestand oder denken zumindest darüber nach.

Das bedeutet unter anderem drastische Einschnitte in der Krankenpflege – ganz zu schweigen von der Altenpflege. Es müssen zunächst die Kräfte aufgefangen werden, die bis dahin aus Altersgründen ausscheiden, der Altersschnitt der Krankenpfleger liegt heute bei Ende 40.

Doch das reicht noch nicht. Weil es viel mehr Ältere in der Bevölkerung gibt, muss es noch mehr Pflegepersonal geben als heute. Wie soll das gehen, wenn es eigentlich schon jetzt 13 schlägt, weil mindestens 70000 Krankenpfleger fehlen? In 13 Jahren mögen es mehr als 100 000 sein. Ist das zu schaffen?

Wohl nur mit politischer Hilfe aus Berlin. Doch die Jamaika-Parteien scheinen aktuell in den Verhandlungen andere Themen zu priorisieren als das drohende Pflege-Fiasko.

Vermutlich wird sich in dieser Legislaturperiode also leider nichts tun, was diesen Sektor, der uns alle unmittelbar angeht, stark vorantreibt. Dann sind es nur noch neun Jahre. Der Countdown bis zur deutschen Pflege-Katastrophe läuft.