“Das Ergebnis fällt für Trump rundum katastrophal aus. Seine Glaubwürdigkeit tendiert gen Null.“

Wenn nicht alles täuscht, dann erlebt Donald Trump gerade sein Waterloo. Die schwerwiegendsten Anschuldigungen des amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sind kläglich in sich zusammenfallen. Dagegen ist seine unterstellte Russland-Connection - auch wenn noch kein Ergebnis feststeht - sehr real. Die Geheimdienst-Spitzen sind die Kronzeugen.

Trump hatte vor zwei Wochen via Twitter als Tatsache hingestellt, dass seine Firmenzentrale in New York im Wahlkampf 2016 von den US-Geheimdiensten illegal überwacht worden sei. Eindeutiger Auftraggeber: Vorgänger Barack Obama, den Trump einen „bösen“ oder „kranken“ Mann nannte.

Von der ersten Minute an gab es massive Zweifel an der Legitimität der Vorwürfe, die Trump in die Nähe der großen Bespitzelungsskandale Amerikas - Watergate und McCarthy - rückte. Dabei hätte kein US-Präsident, auch wenn er es wollte, rechtlich überhaupt die Mittel, einen solchen Lauschangriff anzuordnen.

Allen Forderungen, Beweise für seine Behauptungen vorzulegen, widersetzte sich Trump bis zuletzt hartnäckig. Er wies stattdessen seinen Sprecher an, den Verdacht im Raum stehen zu lassen, schüttete mit substanzlosen Verdächtigungen in Richtung Großbritannien noch zusätzliches Öl ins Feuer und beauftragte den Kongress, in dem Fall zu ermitteln.

Das Ergebnis fällt für Trump rundum katastrophal aus. Was FBI-Chef James Comey und NSA-Chef Mike Rogers am Montag in aller Öffentlichkeit darlegten, lässt nur einen Schluss zu: Donald Trump hat wieder einmal die Unwahrheit gesagt und die Menschen für dumm verkauft. Seine Glaubwürdigkeit tendiert gen Null.

Solange sich Trump nicht in aller Form öffentlich bei Obama entschuldigt, muss man ihn als das bezeichnen, was er ist: der Verleumder-in-Chief.