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Roland Kaiser macht Wahlkampf für die SPD: Seit’ an Seit’ schritt die Schlagerlegende gestern mit dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel über den Braunschweiger Schlossplatz.

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Kaiser ist seit 2002 SPD-Mitglied – und seit 40 Jahren Experte in knisternder Verbalerotik. Eindeutig zweideutiges Beispiel: „Santa Maria – nachts an deinen schneeweißen Stränden hielt ich ihre Jugend in den Händen.“

Meinungsforscher behaupten ja, SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück komme mit seiner klaren Kante gerade bei Frauen nicht so gut an. Kann da Roland Kaiser im makellosen Maßanzug und mit schmachtendem Timbre noch das Ruder herumreißen? Wir sind gespannt!

Jedenfalls passen die Texte seiner Lieder auffallend gut zur aktuellen Verfassung der SPD. „Ich glaub‘, es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein“, wird sich mancher Genosse gedacht haben, als Steinbrück von einem Fettnäpfchen ins nächste tappte.

Den Refrain „Joana – geboren um Liebe zu geben“ könnte man nach Andrea Nahles‘ desaströser Gesangsdarbietung neulich im Bundestag umdichten: „Andrea – geboren um Ruhe zu geben!“

Geradezu prophetisch ist mit Blick auf Angela Merkels Vorsprung in den Umfragen folgender kaiserlicher Kehrreim: „Schachmatt durch die Dame im Spiel. Schachmatt, denn sie spielte sehr klug. Schachmatt, packte mich Zug um Zug. Die Frau -au -au -au -au bringt mich um den Verstand!“

Wahlkampf mit Roland Kaiser – wirklich eine gute Idee? Vielleicht doch! Wenn es am Wahlabend nicht für Rot-Grün reichen sollte, rollt Kaiser sieben Fässer Wein ins Willy-Brandt-Haus.

Übrigens: Nicht nur die SPD, auch die CDU setzt auf die subversive Kraft des deutschen Schlagers. Seit Jahren wirbt Dieter Thomas Heck für die Union; jener Schnellsprecher, der x-mal Roland Kaiser in seiner Hitparade angekündigt hat. Bei der CDU-Wahlparty könnte auch Volksmusik-Traumpaar Marianne & Michael „Germany is schee“ trällern. Und sollte die Kanzlerin am Wahlabend doch Sorgenfalten auf der Stirn haben, hilft die „Uschi Glas hautnah Face Cream“.