Zur Thüringen-Wahl:

Was nun, CDU? Tolerieren oder sogar Mitregieren? Fragt man die Chefideologen und Parteitaktiker in Berlin, wird wohl beides nichts. Klar ist doch, dass die politischen Uhren im Osten anders ticken als im Westen. In Landes- und Kommunalwahlen stellt sich die Frage eben anders als im Bund. Mit Recht kann man erwarten, die ehemalige DDR (gemeint ist im Wesentlichen die Politklasse) als Unrechtsstaat zu bezeichnen. Aber im Westen unseres Landes wurde die Aufklärung und Bestrafung der Schuldigen, die im 2. Weltkrieg Verbrechen begangen haben, nicht immer konsequent verfolgt. Die Parteien haben dem Land, den Bürgerinnen und Bürgern auch zu dienen und damit dem Willen der Wähler Rechnung zu tragen. Nun gilt es, politische Inhalte, Schnittmengen auszuloten.

Wer hätte seinerzeit gedacht, dass in Baden-Würtemberg Grüne und CDU und in Hessen CDU und Grüne erfolgreich koalieren. Das gilt im Grunde auch für viele andere Bündnisse. Pragmatismus geht allemal vor Ideologie. Ein stabiles Bündnis in Thüringen hilft, der Radikalisierung entgegenzutreten. Die Worte eines einfachen Demokraten.

Manfred Weber, Velpke

Was bildet sich dieser Politiker ein?

Ebenfalls dazu:

Es hört sich wie eine Scharade an: Direkt nach der Landeswahl in Thüringen hat Herr Mohring (CDU) groß verkündet, dass er mit den Linken – genau wie mit der AfD – keine Koalition bilden will. Sein Statement nach der verlorenen Wahl war nicht nur anmaßend, sondern putzte alle anderen Parteien herunter. Was bildet sich dieser Politiker ein? Einen Tag nach der Wahl verkündet dieser Herr noch, dass er sich eine Koalition mit den Linken vorstellen könnte. Hier geht es um Macht und nicht um Politik für die Bürger. Die CDU und die SPD sind schon lange keine Volksparteien mehr, obwohl sie sich das anmaßen. Wann kommen diese Politiker zur Vernunft?

Uwe Dahms, Salzgitter

Ein lauwarmer Eintopf der CDU

Zum selben Thema:

Wen sollten die Thüringer Nicht-Kommunisten denn wählen, wenn sie konservativ gestrickt sind? Vielleicht einen lauwarmen Eintopf der CDU? Es blieb ihnen ja nur die Wahl der AfD – weil sich die bayrische CSU nicht durchringen kann, zum Beispiel eine CSU-Nord zu gründen. Schließlich gibt es ja auch einen Aldi-Süd ...

Guido Wolff, Gifhorn

Die Böden waren nie so fruchtbar

Zum Leserbrief „Wir müssen bereit sein, uns zu verändern“ vom

26. Oktober:

Wenn Landwirte den Rat des Autors befolgen, ohne Gülle (Dünger) ohne Pflanzenschutzmittel ohne Pflügen und so weiter auszukommen, sind sie pleite, ehe man sich versieht. Einen Leserbrief mit so wenig Sachverstand zu schreiben, ist schon mutig. Frau Klöckner (Studium: Theologie, Politik und Pädagogik) Frau Schulze (Studium: Politikwissenschaft) haben ihnen das vorgemacht. Ich frage mich, warum ich eine landwirtschaftliche Ausbildung mit einer Prüfung an einer staatlichen Fachhochschule gemacht habe, wenn ich nun Vorschriften befolgen soll, die keinen Sinn ergeben. Bei einer Überprüfung der Landwirtschaftskammer kamen selbst die Prüfer ins Lachen, wie viele Auflagen der Landwirt heute beachten muss. Jetzt kommen mit dem Agrar-Paket noch mehr dazu. Fachlich ist von Leuten, die von Landwirtschaft keine Ahnung haben, vieles nicht zu verstehen – aber vielleicht ideologisch. Die heutige Landwirtschaft arbeitet nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie es die Universitäten lehren und die staatliche Beratung vorschreibt. Die Böden waren noch nie so fruchtbar wie heute.

Hubertus Werner, Salzgitter

Ideologisch motivierte Behauptungen

Ebenfalls dazu:

„Wir müssen bereit sein, uns zu verändern“, titelt der Autor. Bezieht er sich hierbei mit ein? Auch mal über die verfestigten eigenen Ideologien hinweg? Ein Leserbrief weit jenseits der Realität, übersät mit abstrusen Behauptungen („… die obersten Bodenschichten sind tot ...“) und rein ideologisch motivierten Floskeln ohne jegliches Fachwissen. Trotzdem lade ich den Autor herzlich dazu ein, mich auf meinem konventionell bewirtschafteten Ackerbaubetrieb, der nachhaltig seit zwölf Generationen besteht und natürlich einer ständigen Veränderung unterliegt, zu besuchen und die höchst lebendigen Böden zu begutachten.

Andreas Niehus, Salzgitter