Zu „Abscheuliches Polizeiverhalten“ vom 14. Juli:

Hört das denn nie auf! Diese Berichterstattung kann man nicht einfach so stehen lassen und dann zur Tagesordnung übergehen. Ich bin entsetzt und sprachlos. Zitat: „Zusammen warfen sie mich zu Boden. Einer nach dem anderen sprang auf mich.“ Als wenn das nicht schon ungeheuerlich genug ist, schlugen sie ihn auch noch 50 bis 70 Mal ins Gesicht. Was für ein Hass kommt da zum Vorschein! Gegen was, gegen wen und warum? Die Frage drängt sich auf: Haben wir ein Antisemitismus-Problem innerhalb der Polizei? Wie ist dieses Verhalten zu erklären? Wehret den Anfängen.

Ja, Mister Melamed hat recht. Deutschland hat ein Problem.

Ich hoffe, das war nicht der letzte Bericht zu diesem verabscheuungswürdigen Vorfall. Und ich hoffe, dass sich die versprochene Untersuchung nicht über Jahre hinzieht.

Helga Hein, Vechelde

Mit Polizeigewalt haben wir kein Problem

Auch dazu:

In Bezug auf das Interview mit Professor Melamed möchte ich feststellen: Die Polizei kann die Lage falsch eingeschätzt haben. Sie sahen einen Weglaufenden und dachten, es sei der Täter. Dass sie ihn später am Boden liegend fixierten, ist nachvollziehbar. Dass sie ihn dann 70 Mal ins Gesicht schlugen, diese Behauptung hat er exklusiv nur für sich. Seine Meinung über Antisemitismus bei uns kann ich nachvollziehen. Aber nicht seine Behauptung, wir in Deutschland hätten ein Problem mit Polizeigewalt. Dies muss ich aufs Schärfste zurückweisen. Man stelle sich die gleiche Situation in den USA vor. Es wäre nicht das erste mal, dass in den USA Cops einen Unbewaffneten von hinten erschießen. So viel zur Polizeigewalt.

Willi Fassa, Salzgitter

Box-Sport verstößt gegen die Menschenwürde

Zu „Blamabler Abschied des letzten deutschen Box-Champions“ vom 16. Juli:

Der Klage über den „blamablen Abschied des letzten deutschen Box-Champions“ kann ich mich nicht anschließen. Denn nach meiner Meinung verstößt das Boxen gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes, nach dem die Würde des Menschen unantastbar ist.

Ein ganz wesentlicher Teil des Boxens besteht darin, dem Gegner Schläge gegen den Kopf zu versetzen. Es ist medizinisch unbestritten, dass jeder härtere Schlag gegen den Kopf eine Gehirnerschütterung darstellt. Die Folge ist, dass weltweit im jährlichen Durchschnitt zehn Boxer an solchen Schlägen sterben. Eine viel größere Zahl wird frühzeitig dement.

Es verstößt nach meiner Überzeugung als Jurist gegen die Menschenwürde, wenn wegen des Sports bei Amateuren oder des Berufes bei den Profis derartige Einwirkungen auf Gehirn und intellektuelle Fähigkeiten erfolgen. Bei allen anderen Sportarten gehen Todesfälle und schwere Verletzungen auf Unfälle oder Regelverstöße zurück. Dass das Boxen noch immer ausgeübt wird, ist auch nicht dadurch zu rechtfertigen, dass es schon bei den alten Griechen olympisch war. Nachdem man die Gewichte in den Fäusten nicht übernommen hat, sollte man wegen der fatalen gesundheitlichen Folgen auf diesen gefährlichen Sport ganz verzichten.

Hans Ochmann, Braunschweig

Wohin wollen wir denn noch wachsen?

Zu „Althusmann: Der Brexit kann Niedersachsen Wachstum kosten“ vom 16. Juli:

Mal ehrlich, wohin wollen wir denn noch wachsen? Langsam wachsen wir doch schon über uns „hinaus“… Bescheidenheit und Besinnung auf das Erreichte wären das Gebot der Stunde. Unseren Wohlstand mit Verstand zu halten, ist doch erstrebenswerter als noch mehr unüberschaubares Wirtschaften.

Was soll Wachstum in eine kriselnde Zukunft bewirken? Wie soll das aussehen? Noch mehr die Großen fördern und die Kleinen drücken?! Dieser Wohlstand wächst mit der Ungerechtigkeit, wie wir ja wissen. Wollen wir uns nicht besser auf Regionales konzentrieren? Die Zeit ist reif und günstig… Wer macht mit?

Marion Pesenecker, Königslutter

Nicht alle Beamten bekommen hohe Pensionen

Zu „So will die Regierung die Rente absichern“ vom 14. Juli und zu den Leserbriefen zu dem Thema vom 17. Juli:

Jeder hat Angst vor Altersarmut und möchte im Alter gut abgesichert sein. Ich bin es jedoch leid, dass immer auf den Beamten herumgetreten wird. Ich gehöre zu den „kleineren Beamten“ im mittleren Dienst. Da ich mit meinen Kindern jeweils drei Jahre zuhause war und danach viel Teilzeit gearbeitet habe, werde ich nach 48 Arbeitsjahren mit 67 Jahren nur die Mindestrente erhalten – plus Abzug von einem hohen Krankenkassenbeitrag, da ich als Beamtin ja privat versichert sein muss, sind das dann unter 1000 Euro. Was soll da dann noch gekürzt werden?

Vielleicht sollte auch mal an die alleinerziehenden Mütter gedacht werden, die dann nach 48 Arbeitsjahren so wenig Rente erhalten, nur weil sie sich um ihre Kinder gekümmert haben.

Ich glaube manchmal, dass viele, die auf die Beamten schimpfen, nur das Beamtentum ganz oben sehen bzw. gar nicht richtig Bescheid wissen.

Catrin Lucki, Salzgitter

Die Natur hilft auch bei Mückenstichen

Zu „Was bei Mückenstichen hilft“ vom 19. Juli:

Breit- und Spitzwegerich, man falte ein Blatt zusammen, kneife mit den Fingernägeln die Faltstelle ab und reibe großzügig über die Stichstelle, bis das Jucken nachlässt. Man kann auch heißes Wasser, so heiß, wie man es verträgt, über die Stichstelle laufen lassen. Mutter Natur hat gegen jedes Zipperlein ein Kraut wachsen lassen!

Fritz Hiltner, Cramme