Berlin.

Zu „Was verbindet Union und SPD?“ vom 12. Januar:

Die Sondierungsergebnisse werden nicht für ein Ja bei der Mitgliederbefragung der SPD ausreichen. Für mich gibt es zwei Punkte, die unannehmbar sind: Die Verschiebung der Klimaschutzziele ist unverantwortlich und sendet ein katastrophales Signal an die übrige Weltgemeinschaft. Obwohl Deutschland schon Strom kostenlos an das Ausland wegen Überproduktion abgibt, weigern sich die Parteien der Groko, genügend mögliche Braunkohlekraftwerke zu schließen. Augen zu und durch – und nach uns die Sintflut. Die Erhöhung des Steuersatzes für hohe Einkommen hat nichts mit Steuererhöhungen zu tun, sondern ist ein Verschieben der Last von schwachen auf die starken Schultern. Die Einkommen der Reichen explodieren, und trotzdem reden die Konservativen vom Ende des Abendlandes bei Steuererhöhungen. Als Kanzler Schröder damals die Steuern abgemindert hat, gab es keinen Aufschrei der Reichen ; nun wird wieder gezetert, und – wie immer – versucht die CDU/CSU, ihre Spender bei Laune zu halten.

Guy Pietron, Braunschweig

Wir kennen die Gefahren und machen weiter so

Auch zum Klimaschutz:

Weder die Reden anlässlich der lokalen Neujahrsempfänge noch die Verlautbarungen aus den Koalitionssondierungen in Berlin lassen hoffen, dass konkrete, effektive Maßnahmen zum Klimawandel getroffen werden. Es gilt, den Ausstoß klimaschädlicher Gase deutlich zu reduzieren. Glauben denn wirklich alle, einfache so weitermachen zu können? Wenn wir uns aus Dummheit oder Bequemlichkeit entscheiden, jetzt nicht die erforderlichen Dinge in die Wege zu leiten, wird die Welt schon sehr bald gefährlicher und ärmer werden.

Wo bleibt die öffentliche Reaktion verantwortlich handelnder Politiker? Wo bleiben die jungen Leute, die aufbegehren gegen die zu erwartenden üblen Folgen des „Weiter so“? Machen wir alle die Augen zu? Wir kennen doch inzwischen die Gefahren durch steigende Meeresspiegel, Veränderungen von Meeres-/Luftströmungen, Überschwemmungen, Stürme und Dürren – und die abnehmende biologische Artenvielfalt.

Heike Vervoort-Hoppmann, Braunschweig