Braunschweig. Polizei-Vizepräsident Roger Fladung mahnt: Wir werden nicht müde, die Corona-Regeln zu überwachen.

Ein Ende des Lockdowns ist noch nicht in Sicht, die Nerven werden dünner. Ein aggressives Verhalten kann Roger Fladung, der Vizepräsident der Polizeidirektion Braunschweig, aber noch nicht ausmachen. Er sagte jedoch: „Die Kollegen im Einsatz merken, dass mehr diskutiert wird.“

Die Polizei sieht sich selbst als „stabilisierender Faktor“ in einer schwierigen Zeit. Bis zu 120 Polizisten sind zwischen Harz und Heide täglich im Einsatz, um auf die Einhaltung der Corona-Regeln zu achten. Fladung kündigte an: „Natürlich werden wir nicht müde, diese Regeln zu überwachen.“ Das gelte zum Beispiel beim Wintertourismus im Harz, bei sogenannten Corona-Partys oder sogar bei Kindergeburtstagen mit mehreren Kindern aus unterschiedlichen Haushalten. Einen solchen musste die Polizei in Salzgitter kürzlich auflösen. 14 Kinder waren zu Besuch. „Wir als Polizei müssen nicht nur konsequent und berechenbar sein, wir müssen auch dafür Sorge tragen, dass die Akzeptanz der Corona-Regeln hoch bleibt“, so Fladung.

826 Straftaten in unserer Region

Seit Beginn des ersten Lockdowns Mitte März hat die Polizeidirektion Braunschweig fast 8200 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, darunter zum Beispiel das Ignorieren der Maskenpflicht. 826 Straftaten haben die Beamten in unserer Region geahndet. Es ging unter anderem um unerlaubte Einreisen aus einem Corona-Risikogebiet, um nicht erlaubte Veranstaltungen oder Feiern. Es ging bei den Straftaten auch um gefälschte Atteste, um Subventions-Betrug, um Beleidigungen. Eine veränderte Impf-Priorisierung für Polizisten fordert Fladung – im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen, die dies getan haben – nicht. Man müsse aber zu gegebener Zeit über die Beamten im Einsatz reden.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte unterdessen Schnelltests für alle Dienststellen. Für die Sicherheit der Beamten im Einsatz sollen Gesundheitsämter Daten zu Quarantänefällen mitteilen. Diese Forderungen hat der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff in einem Schreiben an den Landespolizeipräsidenten Axel Brockmann formuliert.