„Ölschiefer verbrennt man eigentlich nur, wenn Ökonomie und Umwelt gar keine Rolle mehr spielen.“

Falls Sie es noch nicht wussten: Unsere Region ist voll von Erdöl. Genauer gesagt lagert unendlich viel Ölschiefer zwischen Braunschweig-Hondelage und Wendhausen sowie zwischen Flechtorf und Schandelah. Ölschiefer ist ein Sedimentgestein, das Bitumen enthält, eine Vorstufe von Erdöl.

Keine Sorge, wir spielen hier nicht bald schon „Denver Clan“. Und doch will die Landesregierung unbedingt daran festhalten, die Gebiete als Vorrangflächen für den Ölschiefer-Abbau zu nutzen. Das hindert die Städte und Gemeinden daran, dort Baugebiete auszuweisen. Schon fürchten Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker aus der Region einen Raubbau an der Natur – der Abbau lohnt sich nur großflächig.

Von allen Methoden, Elektrizität durch Verfeuerung fossiler Brennstoffe zu produzieren, ist die mit Ölschiefer die umweltschädlichste und ineffektivste. Der Heizwert liegt unter dem von Braunkohle. Und laut OECD gibt Ölschiefer mehr CO2 in die Atmosphäre frei als jeder andere fossile Brennstoff. Ölschiefer verbrennt man eigentlich nur, wenn Ökonomie und Umwelt gar keine Rolle mehr spielen. Passt das zu den Debatten um Fridays for Future und dem Kohleausstieg? Wohl kaum.

Die Landesregierung sollte die Bürger in unserer Region nicht weiter unnötig verunsichern. Die in unserer Region lagernden Ölschiefermengen von bis zu 180 Millionen Tonnen sind zwar gewaltig. Doch am Ende stehen sie nur auf dem Papier.