„Diese positiven Erfahrungen aus dem Re-Start sollten nicht vergessen werden. Die Fans hätten es verdient.“

Bei der Frage, ob Stadien wieder für Fans geöffnet werden sollten, droht den Profi-Klubs in Deutschland eine ungemütliche Diskussion. Während die Ministerpräsidenten Söder (Bayern) und Weil (Niedersachsen) zwei Wochen vor dem Saisonstart für eine gemeinsame Linie und ein abgestimmtes Vorgehen plädieren, werden in den Kommunen schon Fakten geschaffen. Die für das lokale Infektionsgeschehen zuständigen Gesundheitsämter bewerten die Lage vor Ort und kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen.

So soll RB Leipzig die Möglichkeit haben, 8500 Anhänger ins Stadion zu lassen, andere Vereine wie Eintracht Braunschweig dürfen nur mit 500 Zuschauern kalkulieren. Die Länder Bayern und Baden-Württemberg bleiben dabei: Sie halten Geisterspiele angesichts steigender Infektionszahlen für den richtigen Weg. Da liegt der Ruf nach Wettbewerbsverzerrung nahe – und wird auch schon von dem ein oder anderen Vereinsvertreter ins Feld geführt.

Aber, was wäre die Alternative? Erst gar nicht den Versuch wagen, ein Konzept zu erstellen und damit ein wenig mehr Normalität in den Stadien zuzulassen, ist es jedenfalls nicht. Ein Blick zurück hilft dabei: So hatte die DFL vor dem Re-Start der letzten Rückrunde erst lange für ihr Konzept und Anerkennung durch die Politik kämpfen müssen. Dann klappte der Corona-Neustart besser als gedacht. Die Bundesliga diente als Vorbild in Europa und war maßgeblich beteiligt, dass sogar die europäischen Wettbewerbe zu Ende gespielt werden konnten.

Diese positiven Erfahrungen sollten in der aktuellen Debatte nicht vergessen werden. Die Fans hätten es am meisten verdient.