Braunschweig. Das in Braunschweig entwickelte System „Sormas“ kann Behörden bei der Erfassung von Kontaktpersonen von Covid-19-Patienten helfen, so die Forscher.

Das von Forschern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig entwickelte Computersystem Sormas, steht künftig deutschen Gesundheitsbehörden zur Verfügung. Wie das HZI mitteilte, haben die Braunschweiger die Seuchenmanagement-App gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst in Deutschland angepasst. „Damit wird das bestehende digitale Meldesystem in Deutschland um ein effizientes Kontaktpersonenmanagement erweitert“, wird der HZI-Chefepidemiologe Gérard Krause in der Mitteilung zitiert. Damit stehe Sormas in der gegenwärtigen Corona-Krise nun allen Gesundheitsämtern kostenlos zur Verfügung.

Ursprünglich wurde Sormas als Reaktion auf den Ebola-Ausbruch 2014 in Westafrika entwickelt. Laut HZI erlaubt das System, alle bei der Seuchenbekämpfung relevanten Akteure – Kliniken, Labore, Behörden – miteinander zu vernetzen und Daten in Echtzeit auszutauschen. „Zum Management der Kontaktpersonen gibt es bislang nichts Vergleichbares“, sagte Krause jüngst im Interview unserer Zeitung. „Das könnte die Arbeit der Gesundheitsämter auch hier erleichtern.“