„Pandemie oder nicht? Für uns Bürger ist etwas ganz anderes entscheidend.“

Ja, ist sie jetzt da – die weltumspannende Coronavirus-Pandemie, oder nicht?Fragt man die maßgebliche Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen, die WHO, dann lautet die Antwort klar: Nein, noch nicht.

Trotzdem ist das P-Wort bereits in aller Munde – und zwar nicht mehr nur von Hysterikern. Der Bund ruft die Länder auf, ihre Pandemiepläne in Kraft zu setzen. Auch die niedersächsische AOK hat ein Pandemie-Gremium einberufen. Trotzdem: Die Vorbereitungen auf die Pandemie sollte man noch nicht mit ihr selbst verwechseln. Auch dann nicht, wenn angesichts des Ausbruchs in Italien jetzt zurecht von einer „neuen Situation“ die Rede ist.

Nachdenklich stimmt aber, dass mittlerweile auch viele Wissenschaftler von einer Pandemie sprechen. Allerdings gilt es zu unterscheiden: Der wissenschaftliche Wortgebrauch und das gesundheitspolitisch Zweckmäßige sind zwei Paar Schuhe. Für Forscher ist eine Pandemie ein Ausbruch mit einem neuen Erreger, der sich auf dem Globus eigenständig verbreitet. Über die Auswirkungen sagt das noch wenig aus. Für uns Bürger – als potenziell Betroffene – ist dagegen etwas anderes entscheidend: Die Zahl der schweren Verläufe – wo es nicht bei einem Schnupfen bleibt. Hierauf müssen wir uns jetzt vorbereiten. Am wenigsten gedient wäre dem allerdings mit Panik. Deswegen ist jetzt wichtiger denn je, dass, wer sich öffentlich zum Thema Pandemie äußert, die feinen Unterschiede kennt und beachtet.

Mehr zum Thema: Ein Zwischenruf von Dirk Breyvogel zum „Corona“-Hotel