„Ferlemann feilscht immer noch. Dieses Mal ist der neue Minister sein Sparringspartner, Bernd Althusmann.“

Jahrelang haben der Bund und das Land die Bahnfahrer in der Region glauben lassen: Der Ausbau der Weddeler Schleife klappt bald. Das läuft richtig gut. Doch nun zeigt sich: Beim 150 Millionen Euro teuren Bahnprojekt zwischen Braunschweig und Wolfsburg läuft gerade viel aus dem Ruder. Satte 71 Millionen fehlen.

Wieder einmal zeigt sich: Enak Ferlemann, der Staatssekretär aus dem Bundesverkehrsministerium, ist ein Ankündigungsweltmeister. Was hat er nicht alleine schon den Menschen in dieser Region alles versprochen, seitdem er vor zehn Jahren Staatssekretär wurde? Doch die A39 ist noch nicht ausgebaut, die Schleuse Scharnebeck nicht, auch die A2 nicht. Und nun diese Spielchen bei der Weddeler Schleife. Vor knapp vier Jahren lächelte Ferlemann mit dem damaligen Landesverkehrsminister Olaf Lies um die Wette in die Kameras. Die beiden gaben sich demonstrativ die Hand. Das sollte zeigen: Es ist besiegelt!

Nun feilscht Ferlemann immer noch. Dieses Mal ist der neue Landesverkehrsminister sein Sparringspartner, Bernd Althusmann. Der versichert glaubwürdig, den Ausbau unbedingt zu wollen. Was will Ferlemann noch? Braunschweig ist die zweitgrößte Stadt Niedersachsens, Wolfsburg der Konzernsitz von VW. Warum sind die Städte immer noch nur per Stundentakt verbunden? Für den 30-Minuten-Takt braucht es das zweite Gleis. Das Projekt ist baureif, es gibt keinen juristischen Widerstand. Es passt wunderbar in die Klimadebatte. Milliarden will die Bundesregierung ausgeben, um den Bahnverkehr zu stärken. Dann fangt doch an! Deutschland und Niedersachsen werden von Grokos regiert. Ferlemann und Althusmann sind CDU-Freunde, beides Niedersachsen. Günstigere Voraussetzungen kann es nicht geben.