Braunschweig. Die Zahl der Organ- und Gewebetransplantationen ist in Deutschland weiter gering. Eine gemeinnützige Gesellschaft will das ändern.

Jedes Jahr sterben etwa 950.000 Menschen in Deutschland. Nur wenige dieser Menschen sind für eine Organspende geeignet. Dass sie dennoch als Spender – jedoch für eine Gewebespende – infrage kommen, ist gar nicht jedermann klar. Denn: Nach einem Herz-Kreislauf-Tod ist es noch bis zu 72 Stunden lang möglich, eine Gewebespende zu entnehmen.

„Seit 2007 sind in dem sogenannten Gewebegesetz alle Abläufe und Zuständigkeiten sowie das Handelsverbot für Gewebe gesetzlich geregelt. Seitdem wird auch auf die Spende von Geweben auf dem Organspendeausweis hingewiesen“, erklärt Julia Blesin, aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der gemeinnützigen Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG). „Dort findet man die Gewebespende allerdings auch nur auf der Rückseite des Ausweises. Dass dieses Thema hinten runterfällt, liegt insbesondere an der großen Unkenntnis darüber, dass die Gewebespende bei fast jedem Verstorbenen in Frage kommt.“