Braunschweig. Was Stagediving, der Beherzte Sprung ins Publikum, mit Politik zu tun hat.

Was, bitte sehr, soll „Stagediving“ sein?

Leser Dieter Blumtritt aus Helmstedt stellt diese Frage

Zum Thema schreibt Harald Likus

SPD: oh je! In einem Leitartikel zur heiklen Lage der Partei stand in dieser Zeitung: „Viele schauen auf Kevin Kühnert. Ob er nur linkes Stagediving oder mehr kann, muss der 29-Jährige zeigen.“

Leser Dieter Blumtritt stört sich an dem Satz. Das Wort „Stagediving“ sei so unüblich wie rätselhaft. Und warum dauernd auf Englisch?

Tatsächlich wird das Wort nicht oft auf die Politik, hier: aufs Sich-Feiern-Lassen für politische Positionen bezogen. Bei Rockkonzerten ist Stagediving oder Crowdsurfing dagegen der gängige Begriff für den beherzten Sprung ins Publikum. Zurückgehen soll die Sitte übrigens auf den Sänger des Gospel(!)-Quintetts „Five Blind Boys of Mississippi“, was ebenso für die Verwendung des englischen Wortes spricht wie die Not des Übersetzens: Sollte man es wirklich „Bühnentauchen“ nennen? Oder „Bad in der Menge“? Da würde dann aber der Aspekt des Gefährlichen fehlen. Und der muss bei SPD-Politikern unbedingt sein.