Braunschweig. . Die Temperaturen klettern auf bis zu 35 Grad. Klimaforscher rechnen, dass die durchschnittlichen Temperaturen bis 2040 um zwei Grad steigen.

Können wir uns nicht freuen nach Jahren, in denen es kalt und nass war? Wer weiß was nächstes Jahr ist?

Das fragt unsere Leserin Angelika Kühn aus Helmstedt

Die Antwort recherchierte
Stefan Simon

Mit verschwitztem T-Shirt im Büro sitzen und an das kühle Wasser im Schwimmbad denken – wer kennt das nicht. Besonders an heißen Tagen, die nun für unsere Region anstehen.

Ob wir uns in Zukunft auf solche Hitzeperioden einstellen müssen, ist laut dem Norddeutschen Klimaatlas unklar. Erstellt wurde er unter der Leitung von Insa Meinke vom Norddeutschen Küsten- und Klimabüro. Die durchschnittliche Temperatur soll jedenfalls bis 2040 um zwei Grad steigen. Die Sommer- und Hitzetage können sich laut den Klimaforschern um Insa Meinke um ein bis vier Tage erhöhen. Als Sommertag bezeichnen Meteorologen Tage mit 25 Grad und mehr. Von 30 Grad an ist von einem Hitzetag die Rede. Sommertage hatten wir in unserer Region in diesem Jahr viele, nun erwarten uns die sogenannten Hundstage. So werden sommerliche Hitzeperioden im allgemeinen Sprachgebrauch genannt. Deutsche Kalender nennen konkret den Zeitraum vom 23. Juli bis 23. August.

Mit dem treuen Vierbeiner hat das jedoch nichts zu tun. Die sommerliche Hitzewelle verdankt ihren Namen dem Hundsstern Sirius am Morgenhimmel. Weil mit dem Großen Hund der hellste Stern im Sternbild im Morgengrauen aufgeht, brachten die alten Griechen ihn mit der sommerlichen Hitze in Verbindung. War der gestrige Montag noch der „kälteste Tag der Woche“, wie Kristin Krone vom Deutschen Wetterdienst sagt, dreht der Sommer ab dem heutigen Dienstag richtig auf. In unserer Region erwartet die Meteorologin Temperaturen von 33 bis 35 Grad. Zum Wochenende bleiben die Temperaturen bei 33 Grad. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werde die Luft feucht, Wolken ziehen auf und das Hitzegewitter steige, sagt Krone. Dann könnten die Temperaturen etwas runter gehen, doch es werde heiß bleiben, sagt sie.

Von einem Jahrhundertsommer zu sprechen, dafür sei es hingegen noch zu früh. „Das können wir frühestens in zwei Monaten einschätzen“, sagt Krone.

Klar sei auf jeden Fall, dass der diesjährige Hitzerekord von 31 Grad, gemessen am 29. Mai, geknackt werde. Tropische Nächte, die in anderen Region Deutschlands auftreten, erwartet Meteorologin Krone in unserer Region nicht. Also keine Temperaturen oberhalb von 20 Grad, sondern höchstens 18 Grad in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag.

Für die Landwirte dagegen sehe es weiter schlecht aus, meint Krone. Durch die Hitze bleibt auch die Trockenheit und Dürre – mindestens für die nächsten zwei Wochen. Dadurch steigt auch die Brandgefahr auf die Höchststufe 5.

„Die einzelnen Gewitter in den letzten Tagen haben an der Situation nichts geändert. Das war wie ein Tropfen auf dem heißen Stein“, sagt Krone. Damit der Boden dauerhaft feucht bleibe, müsse es auch mehr regnen.

Ungewöhnlich sei die Zahl heißer Tage jedoch nicht. „Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Unterschied aber krass“, urteilt Krone.