Frankfurt. Designer Peter Wouda gab dem Sedric die Form.

Keine Frage, dieses Auto polarisiert. Die einen finden den Sedric, der an eine Seilbahn-Gondel erinnert, potthässlich, die anderen aufregend neu. Deshalb sagt Peter Wouda zur Begrüßung gleich: „Sie können mich jetzt vermöbeln.“ Wouda ist verantwortlich für das Design des Sedric, der keiner VW-Marke, sondern dem Konzern zugeordnet ist.

Der Name steht für Self Driving Car, also selbstfahrendes Auto. Nicht mehr der Fahrer lenkt, sondern der Computer. Der Sedric ist rein elektrisch angetrieben und soll in Städten auf Abruf Menschen mit ähnlichen Fahrtzielen transportieren. Weil diese Art der Mobilität weit entfernt ist vom klassischen Autofahren, sollte der Sedric ganz anders aussehen als ein typisches Auto.

„Wir haben uns für ein ruhiges, zurückhaltendes Design entschieden, mit wenigen Linien“, erläutert Wouda. Das solle den Benutzern des Sedric, aber auch den anderen Verkehrsteilnehmern Vertrauen vermitteln. Unterstrichen werde dies durch die großen Fenster, die breiten Karosseriesäulen und die verdeckten Räder. „Der Sedric ist leise, und er sieht leise aus.“

Ein Lenkrad gibt es im Sedric nicht mehr. Stattdessen variable Sitzplätze, die Passagiere sitzen sich gegenüber. Wouda: „Wir haben Taxifahrer interviewt, um zu erfahren, zu welcher Zeit welche Fahrgäste transportiert werden.“ Von den Antworten sei das Innenraum-Design abgeleitet worden. Je nach Bedarf und Tageszeit könnten entweder mehr Fahrgäste oder mehr Gepäck oder ein Fahrrad vom Sedric mitgenommen werden.

Im Mittelpunkt der Konzeption habe immer die Frage gestanden: „Wo können wir Ärger wegnehmen“, berichtet Wouda. Viele Menschen wollten zum Beispiel im Stau nicht mehr am Steuer sitzen, sondern sich stattdessen mit ihrer Familie oder Freunden unterhalten.

Dass der Sedric keine Studie bleibt, davon ist Wouda überzeugt. Derzeit würden die Fahrzeuge im Werk Wolfsburg bereits zu Testzwecken eingesetzt. „2021 wollen wir die ersten Sedric auf der Straße sehen“, sagt Wouda.