Emmerich. Einen Monat lang hat die Neue Rhein Zeitung-Emmerich die Ratsmitglieder befragt. Das sind die Ergebnisse

Das Leben in Emmerich wird wesentlich durch den Stadtrat gestaltet. Die Ratsmitglieder entscheiden, in welche Projekte Gelder fließen, wo gebaut werden darf, wie hoch die Hundesteuer oder die Abfallgebühren sind. Und weil dem Rat so große Bedeutung zukommt, hat die NRZ sich genauer angeschaut, wer die Interessen der Bürger vertritt.

Turbulente Zeiten hat der Rat erlebt. Ab 1984 mischten die Grünen den Rat auf, zehn Jahre später kam die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) dazu. Rheinpromenade, Neumarkt oder der Eltener Ortsausschuss erhitzten die Gemüter. Herbert Ulrich, seit 32 Jahren im Rat, weiß, was sich mit der Zeit verändert hat: „Früher konnte man Generalist sein, heute muss man sich spezialisieren.“ Die Fülle an Vorschriften habe Kommunalpolitik komplizierter gemacht. Eine Frau hat im Rat gesessen, als er angefangen hat, erinnert sich Ulrich. Aktuell haben acht Frauen ein Mandat inne. In den 90ern und frühen 2000ern waren es sogar elf bis dreizehn Frauen.

Auch wenn das Durchschnittsalter der Ratsmitglieder bei 59 Jahren liegt, wollen auch Jüngere die Stadtpolitik gestalten. Matthias Reintjes ist mit 27 Jahren das jüngste Ratsmitglied. Mit Themen wie der Verbesserung der digitalen Infrastruktur will er junge Wähler für sich begeistern. „Wenn es um die Entscheidung geht, wo ziehe ich hin, wo möchte ich mein Haus bauen, achten junge Menschen auf einen guten Internetanschluss. Das merke ich immer mehr, auch in meinem Freundeskreis“, sagte er im Gespräch mit der NRZ.

Politisch sind die Stadträte sehr erfahren, im Schnitt sind die Ratsherren und –frauen 24 Jahre politisch aktiv, einige sogar seit über 30 Jahren. Zwischen zehn und 15 Stunden pro Woche investiert rund die Hälfte der Mandatsträger in Ratsarbeit – ehrenamtlich. 58 Prozent der Ratsmitglieder vermissen jedoch die Wertschätzung dafür.

Die NRZ lädt Sie dazu ein, das Soziogramm zu erkunden. Die große Grafik zeigt den Ratstisch sowie die Sitzverteilung der Fraktionen. Auf der Tischplatte finden Sie Informationen zum Zeitaufwand der Ratsarbeit, Sie erfahren, wie viele Jahre die Ratsmitglieder politisch aktiv sind und seit wann sie im Rat sitzen. Ergänzend finden Sie Daten zu Familienstand, Alter, Schulabschluss sowie eine Einschätzung zukünftiger Probleme.

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Dieser Text wurde mit dem dritten Platz bei der Verleihung des Eckensberger-Preises 2017 ausgezeichnet.