Hannover. „The Last Domino“ in Niedersachsen! Manager bestätigt: Die Band ist auf Abschiedstour. Donnerstag und Freitag kamen fast 20.000 Fans in die ZAG-Arena.

Die beiden Genesis-Konzerte der „The Last Domino?“-Tour in Hannover sind zu Ende. Lange haben die Veranstalter von Hannover Concerts für diese Shows gekämpft, Tausende Fans lange gehofft – mit Erfolg: Am Donnerstag und Freitag spielte die Band in der ZAG-Arena vor jeweils 9.800 Zuschauern trotz Pandemie. „Wir brauchen jetzt dringend eine Perspektive“, hatte Nico Röger, Geschäftsführer von Hannover Concerts, Anfang Februar gefordert. Zwei Wochen später gab es grünes Licht von der Landesregierung für die Mega-Shows.

Genesis in Hannover - Band begeistert mit großen Songs

Eine gigantische Lichtshow erlebten die Zuschauer bei dem Genesis-Konzert am Donnerstag in Hannover.
Eine gigantische Lichtshow erlebten die Zuschauer bei dem Genesis-Konzert am Donnerstag in Hannover. © Rüdiger Knuth
Vor 55 Jahren haben sich Genesis gegründet. Gitarrist Mike Rutherford ist von Anfang an dabei.
Vor 55 Jahren haben sich Genesis gegründet. Gitarrist Mike Rutherford ist von Anfang an dabei. © Rüdiger Knuth
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Der "Sitzriese" Phil Collins, dahinter, am Schlagzeug, sein Sohn Nic Collins. © Rüdiger Knuth
Keyboarder Tony Banks sorgte für die richtigen Harmonien bei dem Konzert.
Keyboarder Tony Banks sorgte für die richtigen Harmonien bei dem Konzert. © Rüdiger Knuth
Fast 10.000 Besucher waren in der ZAG-Arena bei dem Genesis-Konzert dabei.
Fast 10.000 Besucher waren in der ZAG-Arena bei dem Genesis-Konzert dabei. © Rüdiger Knuth
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Und die Fans kamen an beiden Tagen in Scharen. Schon um 19 Uhr waren am Donnerstag die Parkplätze rund um die ZAG-Arena mit vielen Wagen der oberen Mittelklasse gut gefüllt. Am Einlass bildeten sich lange Schlangen.

Mehr als 20 Songs aus 55 Jahren Genesis

Die „The Last Domino?“-Gastspiele in Niedersachsen sollen aus Sicht der vielen Konzertfreunde in der Region der Auftakt zu einem hoffentlich tollen Konzertjahr in unserer Region sein.

Um 19 Uhr waren am Donnerstag die Parkplätze rund um die ZAG-Arena schon gut gefüllt.
Um 19 Uhr waren am Donnerstag die Parkplätze rund um die ZAG-Arena schon gut gefüllt. © Florian Arnold

Denn das Genesis-Konzert am Donnerstag war die erste Show in der ZAG-Arena seit Let’s Dance und Roland Kaiser im Herbst. Vor der Pandemie war die letzte Show Johannes Oerding im März 2020.

Ein Blick in die ausverkaufte ZAG-Arena vor Konzertbeginn.
Ein Blick in die ausverkaufte ZAG-Arena vor Konzertbeginn. © Rüdiger Knuth

So lief das erste Genesis-Konzert in Hannover

Die erste Hälfte des Konzerts bestritten Genesis mit einem sehr vollen, bombastischen Sound. Phil Collins kehlige Stimme hob sich scharf davon ab. Sie klang zunächst etwas brüchig, aber zunehmend kraftvoller. Er sang im Sitzen, nachdem ihn Rutherford an der Schulter auf die Bühne geführt hatte. Über den Klassiker „Land of Confusion“ sagte Collins: Einst war er gegen Thatcher und Reagan gerichtet. Aber man könne ihn immer neu lesen und auch auf Corona beziehen – oder nun auf „Mr. Putins Invasion in die Ukraine“. Das Publikum war dankbar und feierte jeden Song, aber vor allem immer wieder den „Sitzriesen“ Collins. Der Abend war laut Veranstalter mit 9.800 Fans ausverkauft.

Und gut gefüllt sah die Arena allemal aus, auch wenn ein Viertel der Maximalkapazität von 13.500 Zuschauern aufgrund der Corona-Auflagen nicht ausgeschöpft werden sollte. Nach der ersten Hälfte mit Hits wie „Mama“, Klassikern wie „Home by the Sea“ und komplexen, opulenten Stücken wie „Afterglow“ folgte ein soundtechnisch abgespeckter Block, bei dem die Band gemeinsam am Bühnenrand Hits wie „That‘s All“ spielt. Kraftvoll dabei: Collins‘ Sohn Nic am Drumset. Auch er erntete reichlich Applaus, was den Vater sichtlich freute, der nun auch zunehmend mit dem Publikum kommunizierte. Die Stimmung war positiv und würdigend, wenn auch noch nicht überschäumend, bevor das Konzert auf die Zielgerade einbog. Mit „Invisible Touch“ endete die Show fürs Erste. Und erstmals wurde in der komplett bestuhlten Halle hier und da auch ein bisschen getanzt. Nach zweieinhalb Stunden und zwei Zugaben „I can‘t dance“ und „The Carpet Crawlers“ war Schluss. Stehende Ovationen mehr noch für die Lebensleistung dreier Rockgrößen als für ein opulentes, wenn auch etwas zähes Konzert.

Tausende warten am Donnerstag in Hannover auf Genesis

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Bandmanager: Hannover hat bei Genesis-Konzerten zuerst zugesagt

Genesis-Manager John Giddings nutzte einen kurzen Pressetermin mit Medienvertretern im Vorfeld des Konzerts, um sich ausdrücklich bei den Regierungen der Bundesländer Niedersachsen, Berlin und NRW für die Genehmigung der sieben Konzerte in Deutschland zu bedanken. Hannover habe zuerst zugesagt. Man sei sehr dankbar dafür. Es würden tatsächlich die letzten Shows der Band in Deutschland sein – und dazu die technisch aufwendigsten.

Fast 10.000 Menschen wollen am Donnerstag Genesis in der ZAG-Arena Hannover sehen.
Fast 10.000 Menschen wollen am Donnerstag Genesis in der ZAG-Arena Hannover sehen. © Rüdiger Knuth

Genesis begannen ihre Abschiedstournee im September in Großbritannien. Gleich die ersten drei Konzerte in Dublin und Belfast mussten gestrichen werden, erzählte Giddings, weil Rutherford und Banks Corona bekamen. Nach etwa einem Dutzend Shows in England mussten dann Ende November drei Termine in London wegen der Omikron-Welle gestrichen werden. Sie würden nun Ende März nachgeholt und „ganz bestimmt“ die letzten Shows der Band überhaupt.

Genesis-Bandmanager John Giddings brieft die Medien vor dem Konzert.
Genesis-Bandmanager John Giddings brieft die Medien vor dem Konzert. © Florian Arnold

Im Dezember spielten Genesis noch einige Konzerte in den USA. Dann war Pause bis zu den beiden Shows in Berlin. „Vorher hatten wir fünf Probentage und hoffen, alles läuft glatt“, so Giddings. Das deutsche Publikum sei „fantastisch“. Nun freue sich die Band auf die letzten zwölf Konzerte ihrer Geschichte.

Das sind die Regeln beim Genesis-Konzert in Hannover

Beide Konzerte in Hannover fanden unter 2G-plus-Richtlinien statt. Das heißt: Alle Besucherinnen und Besucher mussten beim Einlass und bis zum Platz eine FFP2-Maske tragen. Außerdem waren sie verpflichtet, am Einlass einen Impf- oder Genesungsnachweis mit einem tagesaktuellen, negativen Antigen-Test vorzulegen. Personen, die bereits geboostert sind, waren von der Testpflicht ausgenommen.

Genesis im November 2006 bei der Ankündigung ihrer Tour „Turn it on again“.
Genesis im November 2006 bei der Ankündigung ihrer Tour „Turn it on again“. © dpa | epa Daniel Deme

Der Einlass für die Konzerte in Hannover startete gegen 18 Uhr, beide Konzerte begannen gegen 20.15 Uhr – und waren ausverkauft.

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Hier übernachtet die Band Genesis in Hannover

Nach Informationen unserer Zeitung kam die Band bereits am Mittwochnachmittag in Hannover an. Vom Flughafen Langenhagen aus steuerte sie ihre Unterkunft, das Kastens Hotel Luisenhof unweit des Hauptbahnhofs, an. Das Hotel ist Hannovers einziger Fünf-Sterne-Betrieb, hier residierte Genesis auch schon bei früheren Gastspielen. Das Hotel konnte nach eigenen Angaben außerdem schon Prominente wie Udo Lindenberg, Denzel Washington, Arnold Schwarzenegger und den Dalai Lama zu seinen Gästen zählen.

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So verlief der Deutschland-Tour-Auftakt von Genesis in Berlin

Neben den Konzerten in Hannover hat die Band Genesis noch weitere Tourstationen in Deutschland. Los ging es am Montag und Dienstag in Berlin, nach Hannover folgen drei Auftritte in Köln. Bei dem Konzert am Montag in Berlin standen 23 Songs auf der Setliste. Knapp zweieinhalb Stunden dauerte die Show. Für Gänsehaut sorgte Phil Collins. Schon vor Konzertbeginn. Gebeugt gehend betrat er die Bühne, versprühte aber immer noch so viel Charisma, dass sich die vielen tausend Konzertgäste von den Plätzen erhoben. Für das Konzert wurde sogar ein Basketballspiel mit Braunschweiger Beteiligung verlegt.

Phil Collins versprühte trotz seines Gesundheitszustands bei der ersten „The Last Domino?“-Show in Berlin jede Menge Charisma.
Phil Collins versprühte trotz seines Gesundheitszustands bei der ersten „The Last Domino?“-Show in Berlin jede Menge Charisma. © dpa | Britta Pedersen

Die Setlist folgte weitestgehend der des Albums „The Last Domino?“: Behind the Lines/Duke’s End; Turn it on again; Mama; Land of Confusion; Home by the Sea; Second Home by the Sea; Fading Lights; The Cinema Show; Afterglow; That’s All; The Lamb lies down on Broadway; Follow you follow me; Duchess; No Son of mine; Firth of Fifth; I know what I like (in your Wardrobe); Domino; Throwing it all away; Tonight, Tonight, Tonight; Invisible Touch; I can’t dance; Dancing with the Moonlit Knight; The Carpet Crawlers.

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Genesis und Wolfsburg – als Volkswagen ganz besondere Autos produzierte

Anfang der 1990er-Jahre setzte Volkswagen auf Rockstars. Pünktlich zur Welttournee 1992 von Genesis etwa verkaufte der Wolfsburger Autobauer passende Automodelle: Zum einen das Polo Coupé, zum anderen das Golf Cabriolet „Genesis“. Gerade einmal etwas mehr als 8.000 Einheiten der in „Violett touch-perleffekt“ gehaltenen Modelle wurden produziert. Im Nu wurden sie verkauft. Die drei Auftritte im Juli 1992 im Hannoveraner Niedersachsenstadion erlebten etwa 180.000 Menschen.

Das Genesis-Trio Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford Anfang der 1990er-Jahre mit einem VW Polo Genesis.
Das Genesis-Trio Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford Anfang der 1990er-Jahre mit einem VW Polo Genesis. © Volkswagen AG

Begeisternd waren auch die Solo-Stadionkonzerte von Phil Collins in Hannover, zum Beispiel bei seiner „Not dead yet“-Tour 2019, als er zwei Auftritte vor 80.000 Menschen gab, oder 1994, als er gleich viermal das Niedersachsenstadion mit jeweils 60.000 Menschen ausverkaufte – das hatte vor ihm noch keiner geschafft. Besonders auch: Bislang 13-mal trat er – mit Genesis oder als Solokünstler – im Stadion Hannover auf. Alles unvergessene Erlebnisse. Genauso wie die Konzerte in Hannover am Donnerstag und Freitag.

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