Braunschweig. Geplante kräftige Öffnungsschritte bei der Corona-Verordnung machen die Shows der Supergruppe am 10. und 11. März möglich. Und nicht nur die.

Diese Nachricht ist schon ein Knüller: Die Landesregierung, die seit Weihnachten eine sehr vorsichtige, um nicht zu sagen restriktive Linie bei Veranstaltungen gefahren hatte, ist nun offenbar bereit, den Schalter umzulegen. Der Veranstalter Hannover Concerts meldet, dass die beiden Großkonzerte mit der Supergruppe Genesis am 10. und 11. März in der ZAG-Arena tatsächlich stattfinden können. 9800 Fans dürfen dabei sein – an jedem Abend.

Möglich machen sollen das zwei kräftige Lockerungsschritte bei der Corona-Verordnung, die das Land am 24. Februar und dann noch weitergehend am 4. März umsetzen will. „Vorbehaltlich der aktuell laufenden Abstimmung des Verordnungsentwurfes“, so Regierungssprecherin Anke Pörksen, sollen in Hallen wieder bis zu 6000 Zuschauer zugelassen werden, bei einer maximalen Kapazitätsauslastung von 60 Prozent. Ab dem 4. März sollen sogar bis zu 75 Prozent möglich sein, wenn Veranstalter freiwillig auf 2Gplus setzen. Pörksen weist allerdings daraufhin, dass die endgültige Verordnung erst am Mittwoch verkündet werde.

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Mit 2Gplus und Maske sind in Hallen Tausende Fans erlaubt

Hannover Concerts hat aber offenbar Grund, jetzt schon grünes Licht zu geben. „Nach genauer Klärung der Details steht jetzt fest, dass die Genesis-Konzerte dank der neuen niedersächsischen Landesverordnung umsetzbar sind“, heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings müssten besondere Sicherheitsregeln eingehalten werden. So sei der Zutritt auch für Geimpfte und Genesene nur mit tagesaktuellem Corona-Test möglich (2Gplus). Zudem gelte FFP2-Maskenpflicht am Platz. Die ZAG-Arena fasst 13.500 Personen, bei der 75-Prozent-Regelung seien 9800 verkaufte Sitzplätze pro Abend möglich.

Noch gibt es auf eventim.de ein paar Restkarten. Sie kosten rund 400 Euro („Golden Circle Sitzplatz“). Über die eventim-Plattform „Fan Sale“ sind aber noch günstigere Karten zu bekommen.

Glücksgefühle bei Hannover Concerts: „Endlich Licht am Ende des Tunnels“

„Für uns sind die beiden Genesis-Konzerte mit großen Hoffnungen und Emotionen verbunden“, erklärt Hannover Concerts-Chef Nico Röger. Vor zwei Wochen hatte er öffentlich Druck auf die Politik gemacht, die Shows zuzulassen (wir berichteten). Es sei wohl die letzte Chance, die Kultband noch einmal live in Deutschland zu sehen.

„Dass sich Genesis in Hannover mit zwei Shows von ihren Fans verabschieden können, sorgt bei uns für Glücksgefühle“, so Röger. Man sehe endlich ein Licht am Ende des Tunnels. Er hoffe, dass auch die Shows in Berlin und Köln stattfinden – „eine Gleichheit zwischen den Ländern halte ich für enorm wichtig“.

Gute Chancen für zahlreiche Veranstaltungen in Hannover schon im März

Für die Mitarbeiter von Hannover Concerts endet am 1. März eine zweijährige Phase der Kurzarbeit. Die Genesis-Shows seien gewissermaßen eine Punktlandung, sagt Sprecher Karsten Seifert. „Auf den Tag genau vor dann zwei Jahren, am 10. März 2020, hatten wir unsere letzte Hallen-Großveranstaltung mit einem Konzert von Papa Roach in der Swiss Life Hall.“

Angesichts der geplanten Lockerungen sei er auch zuversichtlich, dass viele mittelgroße Veranstaltungen in Hannover in den nächsten Wochen stattfinden können, so Seifert weiter. Etwa Chris Norman am 5. März im Theater am Aegi, Atze Schröder am 6. März in der Swiss Life Hall und The Dead South am 9. März im Capitol. Allerdings könnten striktere Verordnungen in anderen Bundesländern noch dazu führen, dass Touren kurzfristig doch verlegt werden, so Seifert.

Grünes Licht für Pop meets Classic und Helge Schneider in Braunschweig – Otto sagt ab

Aufbruchstimmung herrscht auch beim Braunschweiger Veranstalter Undercover. Für die Show „Pop Meets Classic“ am 23. April laufe die Planung auf Hochtouren. „Ausgehend von der Genesis-Genehmigung aus Hannover, steht ,Pop Meets Classic’ sechs Wochen später nichts im Wege“, freut sich Sprecherin Rilana Sandelmann. „Starten werden wir in der Region aber schon deutlich früher, und zwar am 3. März mit Johann König im Congress-Park Wolfsburg. Die nächsten großen Shows sind dann Helge Schneider am 7. und Paul Panzer am 9. April in der VW-Halle.“

Kult-Komiker Otto allerdings habe seine Tournee und damit auch das Gastspiel in Braunschweig am 6. April abgesagt, teilt Volkswagen-Hallenchef Stephan Lemke mit. Im März stehe an Shows lediglich „Abbamania“ auf dem Programm. „Wir gehen aktuell davon aus, dass sie am 15. März stattfinden wird.“ Seine Mitarbeiter seien seit Anfang Februar bis voraussichtlich noch Ende März zu großen Teilen in 50 Prozent-Kurzarbeit.

Der „Diamantenherzog“ kämpft im Staatstheater mit der Lüftung

Auch das Staatstheater Braunschweig könnte seine Säle künftig wieder dichter füllen. Zunächst falle ab dem 24. Februar die Maskenpflicht am Platz weg, die Abstände im Schachbrettmuster blieben aber vorerst noch, sagt Sprecher Johannes Ehmann. Weitere Schritte würden in Kürze besprochen.

Klärungsbedarf gibt es etwa noch in Bezug aufs neue Jazzkantinen-Musical „Der Diamantenherzog und das brennende Schloss“. 13 Vorstellungen sind vom 8. April an im Großen Haus geplant – und bereits sehr gut verkauft. Angesichts der geplanten Corona-Lockerungen wäre das auch kein Problem. Doch offenbar genügt die veraltete Lüftungsanlage des Staatstheaters nicht den Vorgaben, um das Haus tatsächlich ganz füllen zu können. Nun sucht man nach einer technischen Lösung.

Im Westand können Voodoo Lounge schon am 5. März aus dem Lockdown rocken

Technisch top ist dagegen das Veranstaltungszentrum Westand. Chef Manni Neumann ist guter Dinge, dass die Band Voodoo Lounge Braunschweig schon am 5. März aus dem Lockdown rocken kann.

Diese Lockerungen sieht der Corona-Verordnungsentwurf im Detail vor

Ab dem 24. Februar sieht der niedersächsische Corona-Verordnungsentwurf folgende Lockerungen bei Hallenveranstaltungen vor: Maximal 6000 Besucher, maximale Saalauslastung 60 Prozent. Bis 2000 Besucher gilt 2G, ab 2000 2Gplus. Abstand im Sitzen ein Meter, bei FFP2-Maske am Platz kein Abstand mehr nötig. Mit Maske stehendes Publikum erlaubt.

Ab dem 4. März ist bei Hallenveranstaltungen geplant: Bis 2000 Zuschauer 3G, darüber 2G. Bei FFP2-Maske kein Abstand nötig. Bei 2Gplus bis 2000 Zuschauer keine Maske mehr nötig. Mit Maske auch Stehpublikum erlaubt. Mehr als 6000 Besucher möglich bei 2Gplus und Maske am Platz.

Quelle: Landesregierung: niedersachsen.de/Coronavirus