Gut drei Monate habe ich sie jetzt, meine Barfußschuhe. Sneaker-Optik, schwarzer Stoff. Oder aber, was andere sehen, wenn sie meine Füße betrachten: Ein Typ auf Socken. Leicht befremdlicher Anblick – aber da hab ich mich mittlerweile dran gewöhnt. Irgendwie hat es ja auch was, wenn Kinder in der Tram am Ärmel ihrer Mutter zupfen, auf die Barfußschuhe zeigen und leise zischen: „Mama, warum trägt der Mann denn nichts an den Füßen?“ Oder aber, wenn sich beim Strandspaziergang im Urlaub plötzlich das Pärchen hinter einem zaghaft anpirscht, um zu fragen, was das denn für interessante Schuhe seien. Trendsetter, würde ich sagen. Mein Fazit nach einem Vierteljahr ist entsprechend gut: Die Absicht, die ich mit dem Kauf der Schuhe verfolgt habe, ist aufgegangen. Ich laufe bequem und natürlich – die Schuhe sind immer dabei. Ob im Wasser, auf Sand, im Unterholz oder einfach im Büro. Treppen laufe ich leise wie eine Katze. Ganz so wie barfuß eben, nur ohne dass es schmerzt. Für mich keine große Umstellung, denn so wirklich barfuß-barfuß laufe ich auch zuhause. Ein bisschen Kritik gibt es dann aber doch: Neulich musste ich mit meinen Barfußschuhen über einen Weg voll großklobiger Steine wandeln. Hatte ich gesagt, das schmerzt nicht? Nun, da hat es dann doch zum ersten Mal gepikt...