Helmstedt. Gedenkstätte Marienborn hat in den vergangenen Monaten neue Broschüren in Leichter Sprache entwickelt – Das will die Gedenkstätte dadurch ermöglichen.

Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn bietet jetzt Bildungsmaterialien in Leichter Sprache an. Das teilte die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt mit. Die Entwicklung der Bildungsmaterialien in Leichter Sprache fand in den vergangenen Monaten statt.

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form des Deutschen. Damit sollen Menschen mit Lernschwierigkeiten, geringen Deutschkenntnissen oder Demenz zum Beispiel die Inhalte des Materials besser verstehen können. Die Leichte Sprache unterliegt speziellen Regeln und muss zertifiziert werden, anders als Einfache Sprache.

Für die Konzeption der Bildungsmaterialien arbeiteten der Kurator der Dauerausstellung, Kay Kufeke, die pädagogische Mitarbeiterin der Gedenkstätte, Insa Ahrens, und ein professioneller Übersetzer, Gregor Strutz, eng zusammen. Neben neuen Grafiken, Karten und historischen Bildern bieten die Materialien auch Erklärungen für wichtige Begriffe, zum Beispiel: „Was ist eine Demokratie?“

Das Sprachniveau der Bildungsbroschüren entspricht dem europäischen Referenzrahmen A2. Vier Menschen mit Lernschwierigkeiten haben die Texte auf ihre Verständlichkeit hin überprüft, so der Bericht weiter.

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Gedenkstätte Marienborn: Drei verschiedene Broschüren in Leichter Sprache

Es gibt eine Broschüre zur Dauerausstellung, eine Broschüre zum Außengelände der Gedenkstätte und eine Broschüre zum Grenzdenkmal Hötensleben. Alle Informationshefte in Leichter Sprache können Besucher der Gedenkstätte an der Infotheke ausleihen. Zusätzlich zu den drei Broschüren entwickelte das Team auch ein Faltblatt. Dieses können Interessierte auf der Website der Gedenkstätte kostenlos herunterladen. Der Link zur Webseite ist: www.gedenkstaette-marienborn.sachsen-anhalt.de. In dem Faltblatt sind Informationen zu den Öffnungszeiten und Angeboten der Gedenkstätte zu finden.

Drei Broschüren und ein Faltblatt in Leichter Sprache gibt es bei der Gedenkstätte Marienborn. Hier deren Titelblätter.
Drei Broschüren und ein Faltblatt in Leichter Sprache gibt es bei der Gedenkstätte Marienborn. Hier deren Titelblätter. © Gedenkstätte Marienborn

Die Materialien erweiterten nicht nur das Angebot der Gedenkstätte, sondern ermöglichten auch neuen Zielgruppen den Zugang zur deutschen Teilungsgeschichte, schreibt die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt in einer Mitteilung: „Damit leistet die Gedenkstätte einen wichtigen Beitrag zur Inklusion.“

Das Projekt, Bildungsmaterialien in Leichter Sprache zu erstellen, finanzierte die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien im Rahmen der Kulturförderung im Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen.