Wesendorf. Die internationale Gruppe bestehend aus Franzosen, Litauern, Polen, Tschechen, Ungarn und Deutschen auf der Bastei in Budapest.

Unter der Federführung des Partnerschaftskreises Samtgemeinde Wesendorf (PKSW) weilten 78 Teilnehmer aus Frankreich, Litauen, Polen, Tschechien und Deutschland bei den Partnern in Ungarn. Die internationale Begegnung stand laut Mitteilung des PKSW unter dem Motto „Baustelle und Schicksalsjahre Europa“. Die Teilnehmer besuchten die Universitätsstadt Veszprem, um die Altstadt mit Burg zu erkunden und den Erzbischofpalast, der zum Weltkulturerbe gehört, zu besichtigen. Außerdem ging es nach Budapest – es gab eine Führung im Parlamentsgebäude, das ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört, und eine Besichtigung des Burgviertels mit der Fischerbastei und der Mathiaskirche.

Auch Visegràd stand auf dem Programm, weil die Stadt am Donauknie mit der Zitadelle aus der Römerzeit schon 1335 auf sich aufmerksam machte. Dort versammelten sich zum damaligen Zeitpunkt die Könige aus Ungarn, Polen, Tschechien sowie der Marktgrafen des mährischen, bayrischen und des sächsischen Königs, um Verhandlungen zu führen. Und 1991 folgte mit dem Treffen der Staatschefs aus Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei, dem sogenannten „Visegràder Vierer-Treffen“, eine Neuauflage, um nicht nur der Nato, sondern auch der Europäischen Union beizutreten, was den vier Ländern 2004 auch gelang.

Zum Abschluss des Projekts erfolgte eine Evaluation, um das Erlebte jeweils aus der Sicht der internationalen Partner zu bewerten. Folgende Fragen stellten sich die Teilnehmer: Wie könnten die Zukunftsvisionen für und in der Europäischen Union gestaltet werden? Brexit – Ende der EU oder Chance des Umbaus innerhalb der EU?

Ist Kulturerbe ein Merkmal europäischer Identität? Diese drei Fragen wurden in Arbeitsgruppen behandelt und hätten unter anderem zum Ausdruck gebracht, dass die EU nicht zu viel in die Nationalstaaten hineindiktieren solle, sich mehr um die innere und äußere Sicherheit bemühen, Bürokratie abbauen und für einen einheitlichen Umwelt- und Naturschutz eintreten solle. Zudem sollten die Brexitverhandlungen mit den Briten beenden werden, so der Tenor der Teilnehmer.

Die internationale Begegnung, die erneut über die Europäische Union finanziell gefördert wurde, habe einmal mehr aufgezeigt, wie gut man doch miteinander auskommen und leben könnte, wenn man mehr aufeinander zuginge. red