Barwedel. Nach vier Jahren Pause kommt der Barwedeler Fasselumzug besonders gut an. Aber was hat ein Sack-Mobil da zu suchen?
„Endlich wieder Fasching! – Seid dabei: Motto frei“. So lautete der Aufruf der Jungen Gesellschaft Barwedel als Veranstalter des Fasselumzuges an die Bevölkerung, sich am Samstag nach vier Jahren der närrischen Enthaltsamkeit wieder kostümiert auf die Straßen des Ortes zu begeben.
Barwedeler Fasselumzug beginnt an der Lannewehr
Das ließen sich die Männer vom Club der Alten Säcke nicht zweimal sagen. Mit ihrem Sackmobil starteten sie gemeinsam mit gut 80 weiteren Närrinnen und Narren in die „Fünfte Jahreszeit“. Den Startschuss für das närrische Treiben mit dem bekannten Schnorren von Eiern, Würsten, Barem und Hochprozentigem gaben die beiden Fasselumzugs-Präsidenten der Jungen Gesellschaft, Tom Pypke und Tom Sonntag, am Sammelpunkt Lannewehr, nahe der Gemeindegrenze zur Ortschaft Tiddische.
Bunte Kostüme beim Fasselumzug in Barwedel
Dort gesellten sich zum Sackmobil weitere Umzugswagen hinzu. Angeführt vom Musik-Wagen „Barwedler´s seit 888“ mit DJ Addi folgten der „Hex-Hex-Motivwagen“ mit den adrett gekleideten „Hexen“ darauf sowie das Alte-Säcke-Mobil. Hielt sich anfangs die „Narrensonne“ noch hinter einem Nebelschleier verborgen zurück, so erstrahlte sie kurz vor Mittag und spendete dem Narrenvolk wohlige Wärme.
Auch das „närrische Fußvolk“ zeigte sich von seiner kreativen Seite. Ob nun die Bärenmutter mit Babybär, Krokodil, Erdbeere, Papagei, Polizistin oder die bösen Feen, die sich mit ihrem charmanten Lächeln gar nicht so böse zeigten. Viktoria Kausche hatte sich als Wahrsagerin unter das Fasselvolk gemischt. „Vor euch liegt ein langes Narrenleben“, prophezeite sie mit dem einem Blick in die Glaskugel denen, die bei ihr um eine Wahrsagung nachsuchten. Und auch die Familie Beyer hatte sich herausgeputzt. Sie machte sich den Disney-Film „Wish“ mit der Hauptfigur Asha zu eigen.
Nach dem Fasselumzug trifft sich die Junge Geselschaft zum Eierback
„Wir haben die Straßenführung so ausgesucht, dass unsere Motivwagen überall ohne Schwierigkeiten durchkommen können“, so Pypke, der zugleich auch Vorsitzender der Jungen Gesellschaft ist. Die Zuschauer an den Straßenrändern freuten sich riesig über die Neuauflage des Fasseltreibens. „Sie haben heute ihre Spendierhosen an“, bedankte sich das Fasselkomitee. „Bares landet in unseren Sammelbüchsen“, zeigte Komiteemitglied Julia Michitsch im Rehkostüm auf ihre schon gut gefüllte Büchse. „Eier und Würste hingegen kommen in unsere mitgeführten Kiepen und Körbe.“ Sie seien willkommene Nahrungsmittel, „denn die werden am Ende des Umzugs beim Fasselschmaus zum Eierback gebraucht. Ein Fasselumzug macht eben auch hungrig. Deshalb nennen wir das Einsammeln der Gaben auch Schnorren.“
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