Gamsen. Auf der Dienstversammlung der Gifhorner Feuerwehren wurde festgestellt, dass man im vergangenen Jahr mit weniger Extremwetterlagen umgehen musste.
„Europaweit hat sich gezeigt, dass Vegetationsbrände wichtiger werden“, stellte der stellvertretende Stadtbrandmeister Uwe Reuß bei der Dienstversammlung der Feuerwehren fest. Allerdings sei die Region im vergangenen Jahr davon etwas verschont geblieben. Weniger Brände (269, Vorjahr 245) und vor allem weniger Hilfeleistungen (182, Vorjahr 273) seien auf weniger Extremwetterlagen zurückzuführen. Außer den Großeinsätzen beim Zugunglück bei Meinersen, den Bränden des Aldi-Markt und der Tischlerei sowie der kürzlich stattgefundenen Übung bei Conti waren die Ehrenamtlichen auch mit zwei Hilfskonvois in die Ukraine unterwegs, sagte Reuß.
Die fünf Ortsbrandmeister berichteten von ihren Wehren. 213 Mitglieder gibt es in Neubokel (darunter 40 Aktive, 26 Einsätze), 430 in Wilsche (70, 36), 498 in Kästorf (63, 85), 638 in Gamsen (82, 70) und 638 in Gifhorn (144, 337). Kästorfs Ortsbrandmeister Marco Brand berichtete von dem neuen Tanklöschfahrzeug, das zum Musterfahrzeug für die Stadtwehren werden soll, und dem Bezug des neuen Gerätehauses. In der zweiten August-Woche 2024 wird man die Einweihung offiziell und öffentlich begehen. In allen Ortswehren lebten auch die kulturellen Veranstaltungen nach der Pandemie wieder auf.
Drohnenaufklärung hat sich bewährt
Ein Problem gibt es bei der Gifhorner Wehr, wie Ortsbrandmeiste Uwe Michel sagte. Die Zahl der Parkplätze für die Einsatzkräfte sollte mindestens 80 betragen. Allerdings sind nicht einmal 40 vorhanden. Zudem gebe es etliche Oldtimer unter den Fahrzeugen, die ersetzt werden müssten. Im Rüstwagen befindet sich die älteste Ausrüstung im gesamten Landkreis von 1991. Der stellvertretender Kreisbrandmeister Matthias Klose merkte zudem an, dass die Lieferzeit auch von einfacheren Tanklöschfahrzeugen inzwischen zwei Jahre beträgt. Daher beschaffe man inzwischen Wechselträger. Sehr bewährt habe sich die Drohnenaufklärung, eine zweite Gruppe soll gebildet werden.
Eine zusätzliche Belastung sei die Übergabe der Truppmann-Ausbildung an die Kommunen, konzedierte er. Allerdings will man in der Landesfeuerwehrakademie in Celle Kapazitäten für weitergehende Lehrgänge schaffen. Lob gab es für die große Verpflegungsgruppe der Gifhorner Wehr mit 14 Feldköchen, ein Appell für eine Besetzung der Führung der Kreisjugendwehr, die derzeit vakant ist.
Der Landtagsabgeordnete Philipp Raulfs zeigte sich guter Dinge, dass der Landkreis Chancen auf eine von nur vier Hochleistungspumpen des Landes habe. Dafür gibt es 27 Bewerber. Von Bürgermeister Matthias Nerlich befördert wurden Dennis Misselhorn (zum Oberbrandmeister), Stefan Heinemann, Klaus Joachim Kettner, Mirco Klemm (zum Hauptlöschmeister), Oliver Behrens (zum Oberlöschmeister), Kilian Bothner, Jonas Hendrik Brand, Jan Engelhard, Malte Fiebelkorn, Yannik Hoff, Christopher Neumann und Felix Kahle (zum Löschmeister).
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