Gifhorn. Der SoVD-Kreisvorsitzende fordert, die realen aktuellen Lebensumstände der Menschen zu berücksichtigen.

Die Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wie die Einführung der FFP2-Maskenpflicht geht eindeutig zu Lasten sozial benachteiligter Menschen. Darauf weist der Sozialverband Deutschland (SoVD) Gifhorn in einer Pressemitteilung hin. „Ohne Frage unterstützen wir alle Maßnahmen bei der Pandemieeindämmung. Es darf aber nicht sein, dass sozial benachteiligte Menschen diejenigen sind, die von den Verordnungen und der daraus resultierenden finanziellen Belastung am stärksten betroffen sind,“ bemängelt der SoVD-Kreisvorsitzende Heinz- Ulrich Kabrodt. Er führt an der SoVD-Kreisvorsitzende wurden.

„Die geforderte zertifizierte FFP2 Maske kostet im Handel zirka 3 bis 8 Euro. Eine Maske ist zeitlich nicht unbegrenzt nutzbar, es müssen also mehrere gekauft werden. Empfohlen wird eine Maske pro Tag. Das ist für finanziell schlechter gestellte Menschen viel Geld, das dann für den Lebensunterhalt fehlt,“ kritisiert Kabrodt scharf.

SoVD Kreisverbandsvorsitzender Heinz-Ulrich Kabrodt fordert finanzielle Unterstützung in der
Pandemie für sozial benachteiligte Menschen.
SoVD Kreisverbandsvorsitzender Heinz-Ulrich Kabrodt fordert finanzielle Unterstützung in der Pandemie für sozial benachteiligte Menschen. © SoVD Kreisverband Gifhorn

Für eine der Maskenpflicht unterliegende vierköpfige Familie kämen schnell mal 100 Euro zusammen. Hartz-4-Bezieher, Rentner, Geringverdiener oder Menschen mit Beeinträchtigung trifft das hart, denn für diese Menschen ist die geforderte Investition ein finanzieller Kraftakt. Gleiches gilt, wenn der Hauptverdiener in Kurzarbeit oder sogar arbeitslos ist, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Es reiche keinesfalls aus, wenn über 60-Jährige sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder Risikoschwangerschaften drei kostenlose Masken erhalten. Auch diese Personen müssen sich nach Ablauf der Nutzungsdauer der Maske auf eigene Kosten versorgen, wenn auch mit einem Stückzahl begrenzten Rabatt von 2 Euro.

„Es passt nicht in das Bild einer sozialen Gesellschaft, wenn wirtschaftliche Förderungen und Hilfen für von der Corona-Pandemie betroffene Unternehmen anscheinend problemlos möglich sind, während die alleinerziehende Mutter oder Senioren mit knapper Rente die finanziellen Auswirkungen der Pandemie alleine stemmen müssen,“ so Kabrodt.

Der SoVD-Vorsitzende fordert, dass die realen aktuellen Lebensumstände benachteiligter Menschen berücksichtigt werden und finanzielle Unterstützung erhalten müssen. „Auch diese Menschen haben in der Pandemie wie die allermeisten Bürger geliefert. Sie halten sich an die Regeln, auch wenn dies erhebliche persönliche Einschränkungen und Nachteile mit sich bringt. Nun setzt die Politik noch eins drauf und belastet die schwächsten in unserer Gesellschaft auch noch finanziell. Das ist sozial ungerecht.“