Braunschweig. Nach fast 40 Jahren ist das Braunschweiger Kohleheizkraftwerk am Standort Mitte Geschichte. Das bedeutet es für den Verbraucher.

In der vergangenen Woche wurde im Kohleheizkraftwerk am Standort Mitte die letzte Steinkohle verfeuert, teilt BS Energy mit. „Der Ausstieg aus der Energieerzeugung aus Steinkohle, die Reduzierung der CO2-Emissionen und die Förderung erneuerbarer Energien sind wichtige Schritte auf unserem Weg zur Klimaneutralität“, wird Vorstandsvorsitzender Jens-Uwe Freitag zitiert.

Möglich sei der Kohleausstieg wegen eines nachhaltigen neuen Kraftwerkskonzepts des Unternehmens sowie Modernisierung und Neubau von Erzeugungsanlagen: Das Steinkohleheizkraftwerk sei durch ein Biomasse-Heizkraftwerk mit dem Hauptbrennstoff Altholz in Kombination mit einem Gasturbinen-Heizkraftwerk ersetzt worden. „Die Zustimmung des Aufsichtsrats 2018 zur Modernisierung des Kraftwerkparks mit dem größten Investitionsvolumen der Unternehmensgeschichte in Höhe von 250 Millionen Euro läutete den Kohleausstieg ein”, resümiert Freitag.

Die moderne Gasturbine des Gasturbinen-Heizkraftwerks sei „H2ready“ – das bedeute, dass sie nach technischen Anpassungen mit einem großen Anteil an erneuerbarem Wasserstoff im Erdgas ohne Probleme Strom und Wärme produzieren könne. Durch die Umstellung von Steinkohle auf Altholz als regenerativem Energieträger sinke der Primärenergiefaktor der Fernwärme in Braunschweig von 0,7 auf 0,27.

BS Energy möchte bis 2035 klimaneutral werden

Ursprünglich sei der Kohleausstieg bereits für 2022 geplant gewesen. Um die Versorgungssicherheit während der Energiekrise sicherzustellen, sei das Kohleheizkraftwerk bis zum Ende der Heizperiode 2023/2024 weiterbetrieben worden. Neben der Neuplanung klimaneutraler Quartiere wie zum Beispiel Wenden-West stelle insbesondere die Dekarbonisierung der bestehenden Wärmenetze eine Herausforderung auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität dar. „Unser Anspruch ist, bis 2035 klimaneutral zu werden“, so Freitag.

red

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