Braunschweig. Die Gründe der Preisanpassung in Braunschweig. Welche Kunden günstiger davonkommen und welche draufzahlen.

Die Braunschweiger Versorgungsgesellschaft BS Energy informiert in einer Pressemitteilung über die sich verändernden Fernwärmepreise zum 1. April. Für die halbjährliche Neuberechnung der Fernwärmepreise würden vertraglich vereinbarte Referenzwerte der vergangenen sechs bis zwölf Monate herangezogen. Bei der Preisbildung führe insbesondere der gesunkene Index für Erdgas zur Verringerung des Arbeitspreises für Wärme, der Umlagenpreis bleibe vorerst unverändert.

Seit Oktober 2022 habe für Fernwärme analog zum Erdgas ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent gegolten. Ab dem 1. April 2024 gelte wieder der reguläre Steuersatz von 19 Prozent. Dies führe dazu, dass die Preissenkungen entsprechend geringer beim Kunden ankommen würden.

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„Beim Produkt BS Fernwärme Plus sinkt der Arbeitspreis um rund 17 Prozent und beim Produkt BS Fernwärme Klassik um etwa 8 Prozent. Unter Berücksichtigung von 19 Prozent Mehrwertsteuer bedeutet dies: Bei dem Produkt BS Fernwärme Klassik und dem Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses von 12.000 Kilowattstunden erhöhen sich die monatlichen Ausgaben für die Wärmeversorgung um 6,96 Euro (brutto). Bei einem Mehrfamilienhaus mit sechs bis acht Wohneinheiten und einem Wärmebedarf von 75.000 Kilowattstunden im Produkt BS Fernwärme Plus sinken die Ausgaben für die Wärmeversorgung um monatlich 15,82 Euro (brutto)“, heißt es weiter.

Diese Werte bestimmen die Preise Braunschweiger Fernwärme-Kunden

Die Preise für die Fernwärme sollen jeweils zum 1. April und 1. Oktober eines Jahres angepasst werden. Der Preis berechne sich dabei durch vertraglich mit den Kunden vereinbarte Preisänderungsformeln. „In diesen Formeln werden zum Zeitpunkt der Preisänderung Werte der letzten sechs bis zwölf Monate wie beispielsweise Gasindex, Steinkohleindex (bis Ende 2023), Altholzindex, Investitionsgüterindex, Wärmepreisindex und CO₂-Preis herangezogen und daraus ein neuer Preis berechnet, der dann für ein halbes Jahr gilt“, so BS Energy.

Diese Werte kämen von neutralen Stellen, wie zum Beispiel dem Statistischen Bundesamt, und seien öffentlich einsehbar. Der Fernwärmepreis bilde daher nie das gegenwärtige Marktgeschehen ab, sondern die vergangenen sechs bis zwölf Monate. Veränderte Marktpreise kämen entsprechend zeitversetzt beim Kunden an: Steigen die Marktpreise, so erreiche diese Steigerung die Fernwärmekunden erst entsprechend später. Sinken die Marktpreise, so käme auch die Senkung entsprechend zeitversetzt beim Kunden an.

BS Energy: Primärenergiefaktor sinkt auf 0,27

„Unsere Fernwärmekunden tragen maßgeblich zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei und leisten damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, ohne sich selbst um die Dekarbonisierung ihrer Wärmeversorgung kümmern zu müssen. So profitieren sie vom niedrigen ,Primärenergiefaktor’ der Braunschweiger Fernwärme, der durch die Umstellung von Steinkohle auf Altholz als regenerativem Energieträger auf 0,27 sinkt”, erläutert BS Energy Vorstand Dr. Volker Lang. Der Primärenergiefaktor sei eine entscheidende Größe bei der Berechnung des Primärenergiebedarfs eines Gebäudes. Dieser wiederum entscheide unter anderem über erforderliche Sanierungsmaßnahmen und die Höhe der Förderung, die bei der Sanierung oder beim Bau einer Immobilie beantragt werden könne.

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