Braunschweig. Unbekannte warfen Steine auf Flüchtlingsunterkunft in Melverode. Die Braunschweiger Polizei bittet Zeugen darum, sich zu melden.

  • Mehrere Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag die Flüchtlingsunterkunft in der Glogaustraße in Braunschweig-Melverode angegriffen
  • Die Täter warfen Steine auf die Flüchtlingsunterkunft
  • Sie riefen ausländerfeindliche Parolen

Aus einer Gruppe von mindestens fünf Personen heraus soll es laut Polizei Braunschweig am Sonntag zu ausländerfeindlichen Beschimpfungen in Richtung des Flüchtlingsheimes in der Glogaustraße gekommen sein. Anschließend kam es zu verbalen Wortgefechten zwischen der Gruppe und einzelnen Heimbewohnern, in dessen Folge es auch zu Steinwürfen auf das Wohngebäude gekommen ist. Verletzt wurde dabei laut Polizei niemand. Trotz sofortiger Fahndungsmaßnahmen der Polizeibeamten konnten die Täter bisher noch nicht ausfindig gemacht werden.

Zeugenaufruf der Braunschweiger Polizei

Aufgrund eines zeitlich parallel stattfindenden Schützenfestes in unmittelbarer Nähe sucht die Polizei nach Zeugen des Vorfalls. Hinweise können an den Kriminaldauerdienst unter (0531) 476 2516 gegeben werden.

Die flüchtigen Täter sollen laut Pressesprecher der Stadt Braunschweig versucht haben, die in der Flüchtlingsunterkunft untergebrachten Geflüchteten durch beleidigende Äußerungen zu provozieren und zu verängstigen. Der von der Stadt beauftragte Sicherheitsdienst vor Ort rief die Polizei, die kurze Zeit später kam und den Vorfall aufnahm. „Es ist keine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen, da das derzeitige Sicherheitskonzept bei diesem Vorfall wie vorgesehen gegriffen hat“, erläutert ein Pressesprecher der Stadt Braunschweig.

Keine weiteren Fälle an Braunschweiger Flüchtlingsunterkünften bekannt

Vergleichbare Vorfälle bei der Flüchtlingsunterkunft in Melverode oder den weiteren Flüchtlingsunterkünften in Braunschweig habe es laut Stadt in letzter Zeit nicht gegeben. Auch der Braunschweiger Polizei sind ähnliche Vorfälle weder an der Flüchtlingsunterkunft in der Glogaustraße noch in anderen Einrichtungen in Braunschweig bekannt.

Polizei Braunschweig erhöht Streifenwagen im Bereich der Flüchtlingsunterkunft

Nach dem Vorfall wurde die Streifentätigkeit im Bereich der Flüchtlingsunterkunft laut Polizei intensiviert. Neben den durchgeführten Befragungen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern erhielten diese auch präventive Verhaltensempfehlungen von der Braunschweiger Polizei.

Ihr Newsletter für Braunschweig & Region

Kostenlosen Newsletter bestellen und täglich das Neueste aus der Region im Postfach lesen.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der Werbevereinbarung zu.

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen und umfassende Zeugenbefragungen durchgeführt. Im Rahmen der ersten Befragungen wurde das Zusammenleben zwischen den Bürgerinnen und Bürgern in Melverode und den Bewohnerinnen und Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft von den Befragten als positiv beschrieben.

Oberbürgermeister von Braunschweig äußert sich

„Ich verurteile das Vorkommnis aufs Schärfste. Braunschweig ist eine offene Stadt, in der sich alle Menschen sicher fühlen sollen. Denjenigen gegenüber, die auf der Flucht zu uns kommen, gilt unsere besondere Fürsorgepflicht. Deshalb danke ich der Polizei für ihr Handeln und hoffe, dass die Täter schnell gefunden und bestraft werden. Für Ausländerfeindlichkeit und Gewalt darf es in unserer Gesellschaft keinen Platz geben, hier muss der Rechtsstaat klare Grenzen ziehen“, sagt Thorsten Kornblum (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig. Das hervorragende Netz von Aktivitäten überwiegend Ehrenamtlicher in und um die Flüchtlingsunterkünfte in Braunschweig würde dafür sorgen, dass Geflüchtete sich willkommen und gut aufgenommen fühlen, führt er weiter aus.

Thomas Bodendiek, Leiter der Polizeiinspektion Braunschweig, erklärt: „Dieses Verhalten ist verabscheuungswürdig und durch nichts zu rechtfertigen.“

Dieser Artikel wird aktualisiert