Braunschweig. Rund 86 Millionen Euro investiert die Stadt in diesem Jahr für Neubau, Sanierungen und Erweiterungen von Schulen.

Bei den Hochbau-Projekten der Stadt stehen in diesem Jahr vor allem Schulen im Fokus. In einer Übersicht erläutert die Verwaltung die größten Vorhaben. Ziel sei es, für die Schülerinnen und Schüler moderne Lernumgebungen zu schaffen und dem Wunsch nach Ganztagsbetreuung nachzukommen, heißt es in einer Pressemitteilung. „Im Haushalt 2024 sind im Hochbaubereich insgesamt 85,5 Millionen Euro für Neubau, Sanierungen und Erweiterungen von Schulen vorgesehen.“ Alle Maßnahmen würden nach hohen energetischen Standards geplant und umgesetzt und Anforderungen an Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit umfassend berücksichtigt.

Erweiterungsbau für die Ricarda-Huch-Schule

In den kommenden zweieinhalb Jahren baut die Stadt einen Erweiterungsbau für das Gymnasium Ricarda-Huch-Schule an der Mendelssohnstraße direkt neben dem Hauptgebäude des Gymnasiums. Mit dem Erweiterungsbau erhält die Schule unter anderem 20 allgemeine Unterrichtsräume, Fachunterrichtsräume für Kunst und Musik, eine Mediathek sowie eine Aula, die auch als externe Versammlungsstätte genutzt werden kann.

Wenn der Rat der Stadt zustimmt, sollen im Februar die ersten vorbereitenden Arbeiten auf dem Grundstück starten. Der Spatenstich ist für Mai 2024 vorgesehen. Mit Beginn des Schuljahres 2026/27 soll in dem Erweiterungsbau der Schulbetrieb aufgenommen werden. Der Neubau erfolgt im Rahmen eines partnerschaftlichen Modells mit dem Bauunternehmen Hochtief, das auch anschließend den Betrieb des Schulgebäudes im Rahmen des laufenden Schul-PPP Projektes verantwortet (PPP steht für Public-Private-Partnership, also öffentlich-private Partnerschaft).

Die Fläche hinter der Ricarda-Huch-Schule (rechts die Mehrzweckhalle) soll für einen Erweiterungsbau des Gymnasiums genutzt werden.
Die Fläche hinter der Ricarda-Huch-Schule (rechts die Mehrzweckhalle) soll für einen Erweiterungsbau des Gymnasiums genutzt werden. © regios24 | Stefan Lohmann

Neubau der Helene-Engelbrecht-Schule

Der bereits im Frühjahr 2023 gestartete Ersatzneubau der Helene-Engelbrecht-Schule wird direkt neben der Heinrich-Büssing-Schule an der Salzdahlumer Straße errichtet. Er soll laut der Stadt noch in diesem Jahr fertiggestellt und anschließend an die Schule übergeben werden. „Der Rohbau des Gebäudes ist bereits fertig und die Gebäudehülle ist geschlossen, sodass der Innenausbau witterungsunabhängig stattfinden kann“, erläutert die Verwaltung. Errichtet wird der Schulneubau für die Stadt ebenfalls im Rahmen eines partnerschaftlichen Modells von dem Bauunternehmen Goldbeck, das auch den technischen Betrieb über die nächsten 20 Jahre verantwortet.

Mit dem Umzug Anfang 2025 werde das neue Schulgebäude dann den aktuell rund 1200 Schülerinnen und Schülern sowie 70 Lehrkräften und Verwaltungsmitarbeitenden zeitgemäße Arbeitsbedingungen bieten. An der Schule werden zum Beispiel medizinische Fachangestellte, Friseure, Pflegeassistenten und Altenpflegekräfte ausgebildet. Insgesamt investiert die Stadt rund 30 Millionen Euro in den Schulneubau sowie dessen Ausstattung.

Das bisherige Gebäude der Helene-Engelbrecht-Berufsschule an der Reichsstraße ist baufällig. Eine Sanierung wäre aus Sicht der Stadt nicht wirtschaftlich gewesen, außerdem hätte der Platz für die Schülerinnen und Schüler nicht gereicht.
Das bisherige Gebäude der Helene-Engelbrecht-Berufsschule an der Reichsstraße ist baufällig. Eine Sanierung wäre aus Sicht der Stadt nicht wirtschaftlich gewesen, außerdem hätte der Platz für die Schülerinnen und Schüler nicht gereicht. © FMN | Bernward Comes

Neubau einer Grundschule am Wedderkopsweg

Für etwa 200 Schülerinnen und Schüler sowie etwa 23 Lehr- und Verwaltungskräfte soll im Westlichen Ringgebiet am Wedderkopsweg zwischen Triftweg und Schölkestraße eine neue Grundschule mit einer 2-Fach-Sporthalle gebaut werden. „Mit diesem Schulneubau entsteht eine zweizügige Kooperative Ganztagsgrundschule, die das Angebot der anderen Grundschulen im westlichen Ringgebiet ergänzt und diese entlastet“, so die Stadtverwaltung. „Die Schule wurde aufgrund der demografischen Entwicklung mit steigenden Geburtenzahlen und der geplanten neuen Wohnbaugebiete erforderlich. Sie wird einen eigenen Schulbezirk erhalten und nach der Fertigstellung jahrgangsweise aufsteigend mit dem 1. Schuljahr starten.“

Demnächst sollen die bauvorbereitenden Arbeiten beginnen. Der erste Spatenstich ist für März 2024 geplant. Die Inbetriebnahme des Neubaus der Grundschule soll mit dem Beginn des Schuljahres 2025/26 erfolgen. Die Investitionssumme samt Ausstattung liegt bei knapp 20 Millionen Euro.

So soll die neue Grundschule am Wedderkopsweg aussehen. 
So soll die neue Grundschule am Wedderkopsweg aussehen.  © Goldbeck Public Partner GmbH, Bielefeld | Dohle+Lohse Architekten, Braunschweig

Neubau der 6. Integrierten Gesamtschule (IGS)

Die Stadt errichtet in den kommenden vier Jahren einen Schulneubau für die neue 6. IGS mit einer dazugehörigen 4-Fach-Sporthalle auf dem Tunicagelände. Im März sollen bereits bauvorbereitende Arbeiten am neuen Standort starten, kündigt die Verwaltung an. Der Spatenstich ist für April 2024 vorgesehen. Im Herbst 2025 soll zunächst die 4-Fach-Sporthalle in Betrieb gehen. Zum Schuljahresbeginn 2027/28 soll dann der Schulbetrieb der neuen Schule beginnen. Diese wird in sechs Zügen im Sekundarbereich I schrittweise anwachsen und ist für final rund 1370 Schülerinnen und Schüler sowie cirka 145 Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeitende konzipiert.

Insgesamt gut 77 Millionen Euro wird die Stadt Braunschweig in den Neubau investieren. Umgesetzt wird auch dieses Vorhaben im Rahmen eines partnerschaftlichen Modells mit dem Bauunternehmen Goldbeck, das neben dem kompletten Neubau von Schule und Außenanlagen auch den technischen Betrieb für die nächsten 20 Jahre verantwortet.

So soll die 6. IGS aussehen. 
So soll die 6. IGS aussehen.  © Goldbeck Public Partner GmbH, Bielefeld | Dohle+Lohse Architekten, Braunschweig

Einrichtung des Ganztagsbetrieb an Grundschulen mit anschließenden Sanierungen

An den Grundschulen Melverode, Stöckheim und deren Außenstelle in Leiferde soll zum Schuljahresbeginn 2024/25 der Ganztagsbetrieb eingeführt werden. „Hierfür werden zurzeit zentrale Mensen an allen Standorten errichtet“, so die Stadtverwaltung.

Die Grundschule Stöckheim erhält am Hauptstandort einen Mensaneubau für die Mittagessenversorgung von 300 Schülerinnen und Schülern in drei Schichten. In der neuen Mensa-Küche wird das Mittagessen für den Hauptstandort und die Außenstelle zubereitet. Am Standort Leiferde haben das alte WC-Gebäude und Hausmeisterhaus Platz für einen Mensaneubau gemacht. Die Mensa ist für 100 Mittagessen in drei Schichten ausgelegt. An der Grundschule Melverode werden im ersten Bauabschnitt eine Mensa für bis zu 300 Essen eingerichtet und die zusätzlichen Räume für den Ganztagsbetrieb hergestellt. Hier können alle Umbauten im Bestand durchgeführt werden. „Die zum Start des Ganztages notwendigen Bauarbeiten sollen zum Beginn des Schuljahres 2024/25 abgeschlossen sein und alle drei Mensen in Betrieb gehen.“

Die Visualisierung zeigt, wie die Grundschule Melverode nach der Sanierung aussehen könnte.
Die Visualisierung zeigt, wie die Grundschule Melverode nach der Sanierung aussehen könnte. © Privat | Stadt Braunschweig

Im Anschluss an die Einrichtung der Mensen sollen die Bestandsbauten in Stöckheim und Melverode abschnittweise im laufenden Schulbetrieb saniert, brandschutzmäßig auf den neuesten Stand gebracht und inklusiv hergestellt werden. Die gesamten Baukosten für Neubauten und Sanierung beider Standorte der Grundschule Stöckheim werden sich auf rund 25 Millionen Euro belaufen. Für die Grundschule Melverode sind demnach cirka 15 Millionen Euro veranschlagt.

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