Braunschweig. Klimaprotest: Zu Semesterbeginn hat die „Letzte Generation“ den großen Hörsaal der TU Braunschweig mit Farbe markiert. Die Uni reagiert per Statement.

Für die Studierenden in Braunschweig beginnt das neue Semester. An der TU Braunschweig hat die „Letzte Generation“ diesen Termin für einen auffälligen Klima-Protest genutzt: Wie die Gruppe in einer Pressemitteilung bekannt gibt, zeichnet sie sich für eine Farbattacke auf die Fassade des „Auditorium Maximum“ (Audimax), des größten Hörsaals der TU Braunschweig, mit oranger Farbe verantwortlich. Die Botschaft, die hinter dem Protest der „Letzten Generation“ steckt, laute dabei: „Die Zeit zum Handeln ist jetzt“, heißt es in der Mitteilung der „Letzten Generation“ zu der Farbattacke in Braunschweig.

Protest der „Letzten Generation“ in Braunschweig: Auch an anderen Unis gab es zuletzt Farbattacken

Ähnliche Farbaktionen gab es in den letzten Tagen an vielen anderen Universitäten. Etwa in Leipzig, Bochum, Düsseldorf, Halle-Wittenberg, Berlin, Lübeck, Wuppertal, Freiburg, Heidelberg, Bremen und Köln. Die Proteste seien, so die „Letzte Generation“, „eine Aufforderung an die Verantwortlichen der Universitäten, als wichtiger Teil der Gesellschaft in der sich rapide zuspitzenden Klimakrise, Position zu beziehen.“

Die Fassade des Audimax der TU Braunschweig ist mit orangener Farbe beschmiert.
Die Fassade des Audimax der TU Braunschweig ist mit orangener Farbe beschmiert. © Letzte Generation | Letzte Generation

Gerade Universitäten als Orte der Wissenschaft und Bildung mit gesamtgesellschaftlicher Verantwortung „müssen ehrlich und klar die aktuelle Notsituation der Klimakatastrophe beschreiben und die Politik zum Handeln aufrufen. Es geht um die Zukunft der jungen Menschen, für die die Universitäten Verantwortung tragen, in einer lebenswerten, sicheren und gerechten Welt“, so die Botschaft der „Letzten Generation“, gegen deren Klima-Klebe-Proteste die Stadt Braunschweig vor geraumer Zeit eine harte Allgemeinverfügung verhängte, die mit hohen Bußgeldern droht. Zuletzt musste die Stadt diese Allgemeinverfügung jedoch etwas „entschärfen“.

Nach Farbattacke der „Letzten Generation“: So reagiert das Präsidium der TU Braunschweig

Nach der Farbattacke der „Letzten Generation“ hat sich auch das Präsidium der TU Braunschweig inzwischen zu Wort gemeldet: „Wir teilen die Sorgen der jungen Menschen über die Klimakrise und haben Nachhaltigkeit zur leitenden Maxime für die gesamte TU Braunschweig gemacht. Die Mitglieder der TU Braunschweig setzen sich auf vielfältige Weise aktiv für den Schutz des Klimas ein“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme.

„Unsere Forschenden leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Energiewende gestaltet werden kann und Antworten auf die Herausforderungen der Klimakrise gefunden werden“, stellt das Präsidium der TU in der Mitteilung weiter fest und ergänzt überdies: „Mit zahlreichen Veranstaltungen wie der Reihe TU for Future bieten wir der Öffentlichkeit und allen TU-Angehörigen die Möglichkeit, sich über die Klimakrise und umweltrelevante Themen zu informieren und zu diskutieren.“

„Letzte Generation“: Platzverweis gegen Aktivisten nach Farbattacke – Polizei ermittelt jetzt

Abschließend heißt es: „Die TU Braunschweig gehört mit ihren mehr als zwanzigtausend Mitgliedern zu entschlossenen Unterstützern des Klimaschutzes. Mutwillige Sachbeschädigung wird uns jedoch hierbei nicht voranbringen.“ Gegen die zwei Aktivisten der „Letzten Generation“, die mit Feuerlöschern die Farbe auf den Eingang des Audimax gesprüht hatten, wurde ein Platzverweis ausgesprochen. Die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung.

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