Braunschweig. Erst werden dringend Blutspender gesucht. Dann kommen mehr als 380 Menschen. Wie geht es weiter?

Die Zahl an Blutspenden war zuletzt stark zurückgegangen, darauf hatte kürzlich nicht nur der Braunschweiger Bundestagsabgeordnete und Arzt Dr. Christos Pantazis in seiner Funktion als Vizepräsident des Landesverbandes Niedersachsen des Deutschen Roten Kreuzes hingewiesen.

Einen festen Termin hat seit 2014 die Blutspende im Eintracht-Stadion, gemeinsam veranstaltet vom DRK-Blutspendedienst und der Eintracht Braunschweig Stiftung, die dafür den Business-Bereich frei räumt.

Trotz des großen Erfolgs gab es bei einigen Besuchern der Blutspendeaktion einigen Unmut

Die Werbung für die schon elfte Blutspendeaktion im Stadion hatte Erfolg: Insgesamt 382 Menschen spendeten am Dienstag ihr Blut, um anderen Menschen zu helfen und Leben zu retten. Unter der beachtlichen Anzahl an 79 Erstspendern befand sich auch der frühere Fußballprofi Ken Reichel, der gerade ein studienbegleitendes Praktikum im Eintracht-Nachwuchsleistungszentrum absolviert.

„Die Spendenbereitschaft war überwältigend, dafür einen ganz großen Dank! Mit einer Blutspende sorgt man auch in der aktuell herausfordernden Zeit dafür, dass schwerkranken Menschen und Unfallopfern geholfen werden kann“, sagte Stefan Bettels vom DRK-Blutspendedienst. Auch eine Typisierung für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei war möglich.

Doch trotz des insgesamt „großen Erfolgs“, so André Linder, Vorstand der Stiftung, gab es gerade bei einigen späten Besuchern der für sechs Stunden angesetzten Blutspendeaktion einigen Unmut, wie Linder und Bettels einräumten.

Mehr Blutspenden waren an diesem Tag nicht möglich, und die eingesetzten Kräfte arbeiteten am Limit

Der Grund: Wegen des großen Andrangs bildete sich in den frühen Abendstunden eine lange Schlange, die dazu führte, dass – trotz Überstunden der beiden eingesetzten Blutspendeteams – nicht alle Spendenwilligen mehr ihr Blut geben konnten.

Einige mussten gar unverrichteter Dinge nach Hause gehen. „Mehr Blutspenden waren an dem Tag nicht möglich, unsere Mitarbeitenden haben mehr als am Limit gearbeitet“, sagte Bettels. „Wir möchten uns bei allen entschuldigen, die lange warten oder ohne Spende wieder umkehren mussten.“

Blutspendedienst und Stiftung wollen sich jetzt zusammensetzen, um für die Zukunft zu gewährleisten, dass Spender mit vorher abgesprochenen Termin und spontane Spender jeweils eigene Zugänge erhalten.

„Wer vorher einen Termin macht, soll natürlich auch einen Vorteil haben“, so Bettels. Stiftungs-Vorstand Linder ist zuversichtlich: „Wir haben genügend Platz im Stadion und werden eine Lösung für eine bessere Organisation finden.“

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