Braunschweig. Die Halle in Braunschweig-Wenden im Test und als Freizeit-Tipp: Es ist ein Spaß auf eigene Verantwortung. Und worauf kommt’s an?

Wenn’s dem Esel zu wohl wird, dann geht er aufs – Trampolin. So könnte man das sehen, aber auch ganz anders. Ein bisschen Disziplin und Aufsicht vorausgesetzt, ohne die es nicht geht, ist das Trampolinspringen nicht nur ein großer Spaß, sondern auch ein tolles Training für den ganzen Körper. Wir haben den Trampolinpark Jump XL in Braunschweig-Wenden getestet.

Gleich am Anfang eine wichtige Erfahrung: Du kannst hier nicht einfach losjumpen. Erstmal gibt’s für jeden eine Einweisung beim Jumpmaster. Mich nehmen Sören (17) und Niklas (20) ins Gebet, und sie passen auch den Rest der nächsten eineinhalb Stunden auf mich auf, wie auch auf die anderen Besucher. So ist’s hier Vorschrift. Stoppersocken übrigens auch, nicht irgendwelche Treter. Die Jumpmaster sind selber fit wie ein Turnschuh, geschult, wachsam.

Im Trampolinpark ist Respekt vor den Grenzen der Physik hilfreich

Vorn gleich der Freejumping-Bereich – Mini-Trampoline in Schaumstoff gekästelt, Hürden, Podeste, schräge Sprungtücher, dazu eine lange Tumbling-Bahn, auf der die Geübten schon schöne Koppheister-Kaskaden und schnelle Radschläge hinlegen.

Unsereiner, der Sturm- und Hüpf-Zeit bereits sichtlich entronnen, erinnert sich erstmal daran, dass die Überwindung der Schwerkraft zwingend auch mit einem Rücksturz verbunden ist. Denn das sollte man hier haben: Respekt vor den Gesetzen der Physik mit Beschleunigung und jähem Clash der Kräfte – und vor den Grenzen deines Körpers.

Im Foto nur mit Doppelbelichtungstrick festzuhalten: Ein Salto mit vorzüglich gestandener Landung vom 12-jährigen Tom.
Im Foto nur mit Doppelbelichtungstrick festzuhalten: Ein Salto mit vorzüglich gestandener Landung vom 12-jährigen Tom. © regios24 | Stefan Lohmann

Kinder und Jugendliche toben völlig losgelöst

Und gleich die schönste Beobachtung des Tages: Während der alte Esel noch grübelt, wie das alles geht und ging und ob überhaupt, da turnen und toben die Kleinsten und Jüngeren, man muss es sagen, mit traumwandlerischem Spaß an der tollen Bewegung. Völlig losgelöst von der Erde.

Überall Schnitzelgruben, aus denen sie sich nach turbulenter Landung wieder herausgraben müssen. Glückliche Eltern am Rande, denn sie wissen: Wer hier rauskommt, abgejachtert, ausgepowert, ausgejumpt, gibt definitiv Ruhe für den Rest des Tages, bis auf eine Frage: Wann geht’s wieder hin?

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Basketballspielen auf dem Trampolin in Braunschweig

Ja, das ist durchaus Sport, wenngleich kein preiswertes Vergnügen, was die Sache für manche Familie etwas relativiert. Eine Stunde im Jump XL kostet 13 Euro, 90 Minuten 17 Euro, zwei Stunden 21 Euro. Alles auf eigene Gefahr, das muss man auch wissen. Wer die entsprechende Erklärung nicht unterschreibt oder schon vorher online ausgefüllt hat, kann nicht springen. Wir haben sie dabei. Und raten jedem: Kann man machen, hat aber auch ein Risiko.

Weiter auf unserer Jump-Exkursion. Zum Auspowern eine Art Ninja-Warrier-Parcours à la RTL. Wieder Schnitzelgruben inklusive. Eine Trampolin-Basketball-Fläche, bei denen du zum Slam Dunk aufsteigen kannst wie einer von den Harlem Globetrotters, bloß mit Wurftuch-Unterstützung. Cool.

Beim Trampolin-Test: Redakteur Henning Noske auf dem Sprung.
Beim Trampolin-Test: Redakteur Henning Noske auf dem Sprung. © regios24 | Stefan Lohmann

Weiche Landung im Schaumstoff-Pool

Für die Kleinen ein Trapez wie beim Zirkus. Runterschwingen von einer gepolsterten Plattform und reinfallen lassen in den Schaumstoff-Pool. Ach ja, die Jüngsten. Für sie gibt’s einen eigenen Minitramp-Bereich. Schön zu beobachten, wie das Springen und Sich-Ausprobieren positiv auf Selbstvertrauen und Bewegungsgefühl wirken.

All diese schönen Effekte, mit Verlaub, können aber auch diejenigen genießen, die sich bei der gewünschten Sportart einem Verein mit entsprechendem Training und Betreuung anschließen.

Lauri (8 Jahre, links) und Lasse (12 Jahre) haben mächtigen Spaß beim Ritterkampf mit Polsterkeulen auf dem Schwebebalken.
Lauri (8 Jahre, links) und Lasse (12 Jahre) haben mächtigen Spaß beim Ritterkampf mit Polsterkeulen auf dem Schwebebalken. © regios24 | Stefan Lohmann

Mit Polsterkeulen auf dem Jump-Schwebebalken

Hallenchef Jason Gulich in Wenden gibt das Motto im Trampolinpark aus: „Habt Spaß, passt auf Euch auf und auch auf Eure Mitbesucher.“ So wird’s gemacht, jetzt auch im Anflug auf wabbelige Luftkissen oder beim XXL-Ritterkampf mit Polsterkeulen auf dem Jump-Schwebebalken. Hau sie runter.

Nicht mein Ding heute, denn ich habe mich zielstrebig zum High-Performance-Trampolin durchgesprungen, da wirft das Tuch nochmal kräftig mehr, ähnlich wie die professionellen Geräte, wie sie auch von Turnern benutzt werden. Und siehe da: Mit Haltung und Körperspannung fliegt man auch da nicht ganz so um und dumm, schraubt sich gelassen hinauf zu der einen oder anderen gelungenen Pirouette. Mehr oder weniger.

Dann kommen wieder die Rasselbanden dran. Sie ramenten von Tuch zu Tuch unter virtuoser Ausnutzung der gepolsterten Podeste, ein anspruchsvoller, fordernder Zeitvertreib, für den du bereit sein musst. Genug heute. Für den Rest des Tages gebe ich Ruhe.

Trampolinpark XL Jump Braunschweig-Wenden, Wendebrück 20. Telefon 05307/9807890. Öffnungszeiten, Tarife, Regeln, Einverständniserklärung: www.jump-xl.com/de/braunschweig