Braunschweig. Zwischen Veltenhof und Celler Heerstraße fehlt ein Radweg. Autofahrer vermissen die Möglichkeit, Radfahrer hier problemlos zu überholen.

Sucht man in Braunschweig eine Straße, wo Handlungsbedarf besteht, fällt einem sofort Wiesental ein. Bei Hochwasser gesperrt. Fuß- und Radweg fehlen. Und auch Autofahrer fordern nun Verbesserungen.

Leser Peter-Jürgen Rath fragt zum Beispiel: Wann werde denn endlich der Radweg an der Straße zwischen Veltenhof und Celler Heerstraße gebaut? „Derzeit müssen sich die PKW den bergauf strampelnden Radfahrern anpassen.“ Ein Radweg hieße auch: freie Fahrt für Autofahrer.

Den Radwege-Wunsch hat natürlich auch Veltenhofs Bezirksbürgermeister Carsten Degering-Hilscher. Aber: „Wenn das einfach und günstig wäre, dann hätten wir den Radweg längst.“ Er berichtet von mehreren Anläufen des Bezirksrats, für einen Fuß- und Radweg zu sorgen. Erst im vergangenen April sei die Antwort aus dem Rathaus gekommen, es solle der Mobilitätsentwicklungsplan abgewartet werden. Der wird im nächsten Jahr erwartet.

Im Grunde, sagt Degering-Hilscher, habe sich an der grundsätzlichen Problematik nichts verändert: „Die Straße liegt nicht nur im Hochwassergebiet, sie liegt auch in einem Naturschutzgebiet. Jeder Neubau muss also sehr, sehr gut vorbereitet werden.“ Ein Schutzstreifen auf der Straße wäre zwar die einfachste Lösung, um Radfahren sicherer zu machen. „Aber dennoch müssen Autofahrer beim Überholen einen Sicherheitsabstand von 1,5 Meter einhalten. Ein Schutzstreifen hätte keine große Wirkung. Die kleine Anhöhe zur Celler Heerstraße müssen Radfahrer trotzdem hinauf.“

Auch die Okerbrücke müsste verbreitert werden

Der Bezirksbürgermeister meint, es müsse wohl ein wenigstens zwei Meter breiter Radweg gebaut werden. „Es gibt bereits eine ganz grobe Kostenschätzung: Es ist mit mindestens 850.000 Euro zu rechnen.“ Ob das reiche, sei völlig unklar. „Es muss Land gekauft werden, und niemand weiß, was man findet, wenn man im Überschwemmungsbereich der Oker baut. Werden dort Schwermetalle gefunden, die als Sondermüll entsorgt werden müssen – es sollte mich nicht wundern.“

Wer für mehr Sicherheit sorgen wolle, müsse sich auch nicht nur der Straße, sondern auch dem Rest der Verbindung bis nach Veltenhof hinein annehmen, meint der Bezirksbürgermeister, der Anwohner ist. Das beginne an der Okerbrücke, die ebenfalls für einen Radweg verbreitert werden müsste. „Die Brücke ist aber erst rund 20 Jahre alt. Die Substanz ist sehr gut. Eine neue, breitere Brücke ist nicht in Sicht.“

Und selbst wenn es anders wäre, so Degering-Hilscher. Der Radweg würde im Nichts enden, „weil auf der Pfälzer Straße in Veltenhof ein Radweg fehlt. Dafür ist die Straße zu schmal.“ Große Hoffnungen auf einen Radweg an der Straße Wiesental will Degering-Hilscher nicht machen: „In den nächsten zwei bis drei Jahren wird sich wohl nichts tun.“

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