Braunschweig. Zum Familienfest mit freiem Eintritt bei den Naturfreunden kommen so viele Besucher wie nie. Die Party ging bis Mitternacht.

Nicht zu heiß, zumindest tagsüber nicht zu viele Mücken, dafür aber viele Entdecker auf dem großen Gelände der Naturfreunde am Südsee – bei Musik und guter Laune. Was wie ein Phrase klingt, war unter den Besucher beim Eintages-FestivalSüdsee-Openair auf dem Gelände zwischen Autobahn und Segelhafen deutlich zu spüren. Durch fünf Braunschweiger Bands mit unterschiedlichen Musikstilen von Indie-Rock über Latin Salsa bis Hip-Hop war für jeden etwas dabei.

Dabei verbreitete am Nachmittag insbesondere die international zusammengesetzte Band Oyé mit Mitgliedern aus Spanien, Mexiko, Frankreich, Kuba und Deutschland mit sommerlich leichten Rhythmen ein spezielles Urlaubsgefühl. Die weiteren Gruppen: Penugin Panic, Icarus Won’t Fly, The Antipreneurs und SPNNNK, genannt Schpunk .

Bei überwiegend strahlend blauem Himmel wurde am Samstag nachgeholt, was im vergangenen Jahr wegen Dauerregens überwiegend ausgeblieben war: Eine Sommerparty mit Tanz und Tratsch, die vor allem nachmittags ein Familienfest war und bei der gegen Abend das junge und jung gebliebene Publikum überwog. Gefeiert wurde bei den fünf Bands und dann bei Musik des DJ-Kollektivs Boom Cherry Soundsystem bis Mitternacht.

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Dabei verzeichnete die Naturfreundejugend als Festival-Veranstalter – die Jugendorganisation der Naturfreunde – mit 1558 gezählten Gästen erfreulichen Rekordbesuch. Dass im Vorjahr bei – aus Veranstalter-Sicht – Mistwetter nur 100 Musikfreunde gekommen waren, ist damit endgültig ad acta gelegt.

Neben dem sonnigen Wetter spielte beim Zulauf auch eine Rolle, dass das Openair erstmals an einem Samstag stattfand und nicht wie sonst wochentags nach dem sogenannten Kindergipfel. Dabei treffen sich Mädchen und Jungen aus Grundschulen und diskutieren in einem Zelt über gesellschaftlich relevante Themen. Der Kindergipfel 2022 hatte erst am Donnerstag am Südsee stattgefunden. Bislang folgte dann abends das Openair.

„Diesmal haben wir beide Veranstaltungen entzerrt“, erklärte Maren Schäfer, hauptamtliche Mitarbeiterin bei der Naturfreunden. „Zu unseren selbst gestellten Aufgaben gehört neben vielen Sportangeboten auch sozial-ökologische und gesellschaftspolitische Bildungsarbeit“, so Schäfer. Diese Ziele können durchaus auch Teil eines Musikfestivals sein. So gab es Stände des befreundeten Vereins Seebrücke, der Bienen- und Insektengruppe der Naturfreunde und einen Infostand des Vereins, an dem nicht zuletzt über den Krieg in der Ukraine diskutiert wurde.

Doch in erster Linie war das Südsee-Openair die erwähnte (Familien-)Party, mit freiem Eintritt und freiwilliger Spende am Ausgang. Stichproben ergaben, dass viele Besucher im Anschluss an einen Spaziergang um den Südsee oder sportlichen Aktivitäten spontan auf das Gelände kamen. Und dort neben breitgefächertem Musikangebot und Speisen aus dem DRK-Food-Truck auch noch das weitläufige Vereinsgelände entdeckten, das – neben dem Klubheim mit seinem mietbaren Saal – von Spielplätzen über Bienenlehrpfad und Beachvolleyballfeld bis zum 25-Meter-Schwimmbecken einiges zu bieten hat. „Seit Beginn der Pandemie haben wir einen deutlichen Zuwachs vom Mitgliedern verbucht, weil man sich bei uns nicht auf die Pelle rücken muss“, deutete Vereinssprecherin Barbara Drücke-Höbel.