Braunschweig. Eine zusätzliche Klasse an der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule wird es nicht geben. Auch andere Gymnasien mussten Schüler aus Platzmangel ablehnen.

In einigen Familien gab es in den letzten Tagen Tränen. An den weiterführenden Schulen ist die Entscheidung gefallen, welche Schüler nach den Sommerferien im fünften Jahrgang aufgenommen werden – und welche nicht.

Bekannt ist, dass die Integrierten Gesamtschulen jedes Jahr sehr vielen Schülern einen Korb erteilen müssen, da die Nachfrage größer ist als das Platzangebot. Im Jahr 2018 bekamen mehr als 250 Bewerber eine Absage von einer IGS – kurz darauf wurde der Bau der 6. IGS beschlossen. Für den Neubau am Wendenring läuft derzeit die Ausschreibung.

Eine Garantie auf einen Platz an seiner Wunsch-Schule gibt es nicht

Auf einen Platz an einer Gesamtschule gibt es keinen Rechtsanspruch. Anders ist es bei Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen. Der Rechtsanspruch hier bezieht sich jedoch lediglich auf die Schulform, nicht auf die einzelne Schule. Eine Garantie, dass man einen Platz an seiner Wunschschule erhält, gibt es also nicht. Absagen müssen also auch diese Schulformen verschicken, und zwar immer dann, wenn die Zahl der Anmeldungen die Kapazitäten an der jeweiligen Schule übersteigt.

An der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule (HvF)sorgte nun für Wirbel, dass mehrere Schüler abgelehnt wurden und die Schule zugleich angekündigt hat, dass es zum neuen Schuljahr nur vier fünfte Klassen geben wird. In den letzten Jahren aber war der fünfte Jahrgang mehrfach mit fünf Klassen gestartet (wir berichteten). Mehrere Familien hatten sich an unsere Redaktion gewandt.

Insgesamt wurden 66 Schüler von ihrem „Wunsch-Gymnasium“ abgelehnt

Schulleiterin Ilona Gerhardy-Grotjan wollte sich am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion nicht dazu äußern und verwies an das zuständige Regionale Landesamt für Schule und Bildung. Von dort hieß es, man habe den Fall geprüft. Die Stadt als Schulträger habe in der Vergangenheit beschlossen, dass die HvF ein 4-zügiges Gymnasium sei: „In den vergangenen Jahren hat die Schule in Absprache mit dem Schulträger vereinzelt Jahrgänge 5-zügig geführt, da die räumlichen sowie personellen Voraussetzungen dies ermöglichten. Eine 5-Zügigkeit ist für die Schule hinsichtlich ihres Raumprogramms jedoch nicht durchgängig möglich.“

Deshalb hätten von 139 Bewerbern 27 Schüler und Schülerinnen abgelehnt werden müssen. Vier weitere von insgesamt neun Braunschweiger Gymnasien hätten ebenfalls Schüler ablehnen müssen. Entschieden werde im Losverfahren.

Für die insgesamt 66 abgelehnten Schüler stünden nun 83 freie Plätze an drei anderen Gymnasien zur Verfügung. Wie berichtet, handelt es sich dabei in diesem Jahr um das Lessinggymnasium, das Martino-Katharineum und die Ricarda-Huch-Schule.

Die HvF wird keine weitere fünfte Klasse bilden

Abschließend schreibt das Amt: „Da ausreichend Schulplätze an anderen Gymnasien zur Verfügung stehen, wird es bei dem oben genannten, seit Jahren gängigen Verfahren bleiben, und die Hoffmann-von-Fallersleben-Schule wird lediglich vier 5. Klassen bilden können.“