Braunschweig. Fast 40 Tätowierer aus Deutschland und Europa sind zurzeit im Westand. Wer sich ein Tattoo stechen lassen will, findet hier alle Infos.

Ein seltenes Bild im Westand: Liege an Liege ist dort aufgebaut, fast alle sind belegt. Und auch die Geräuschkulisse ist außergewöhnlich, es surrt von allen Seiten, ein klein wenig wie beim Zahnarzt. So sieht’s eben aus und so klingt’s, wenn um die 40 Tattookünstlerinnen und -künstler konzentriert arbeiten. Das Braunschweiger Tattoostudio Sorry Mom veranstaltet an diesem Samstag und Sonntag ein Tattoofest im Westand. Die Nachfrage ist groß – schon am Samstagmittag, kurz nach dem Start, haben alle gut zu tun.

Zum Beispiel Florian Meier vom Tattoostudio Punkt Schwarz in Hameln: Er hat heute seine dritte Sitzung mit Ida Vaßen. Die junge Frau lebt in Berlin. Bei Instagram hatte sie intensiv nach einem Tätowierer gesucht, der genau das anbietet, was ihr gefällt. Ihr erster Termin mit Florian Meier war auf einer Tattoomesse in Kassel, die zweite Sitzung folgte im Studio in Hameln, und in Braunschweig vollendet er das Kunstwerk auf ihrem rechten Arm. Ida Vaßen findet Tätowierungen „einfach cool und schön“, wie sie sagt. Und dabei komme es ihr nicht auf eine bestimmte Bedeutung oder den Inhalt der Motive an, sondern es gehe vielmehr um die gesamte Wirkung.

Tattoofest in Braunschweig: Warum die Körperkunst so fasziniert

Eva Klauss lässt sich von Rio („Notte Blu“) aus Italien ein Tattoo stechen.
Eva Klauss lässt sich von Rio („Notte Blu“) aus Italien ein Tattoo stechen. © Peter Sierigk
Auch Tattookünstler Vlad Snitarenco geht seinem Handwerk nomalerweise in Italien nach.
Auch Tattookünstler Vlad Snitarenco geht seinem Handwerk nomalerweise in Italien nach. © Peter Sierigk
Sebastian („Voller Kontrast“) geht voll konzentriert vor.
Sebastian („Voller Kontrast“) geht voll konzentriert vor. © Peter Sierigk
Ein Hinterkopf zum Angucken: Alessandro Lehnert, Shopmanager im Tattoostudio Punkt Schwarz in Hameln.
Ein Hinterkopf zum Angucken: Alessandro Lehnert, Shopmanager im Tattoostudio Punkt Schwarz in Hameln. © Peter Sierigk
An unterschiedlichsten Motiven mangelt es beim Tattoofest im Braunschweiger Westand nicht.
An unterschiedlichsten Motiven mangelt es beim Tattoofest im Braunschweiger Westand nicht. © Peter Sierigk
Alina Burmeister wartete, um spontan einen Termin zum Stechen zu bekommen.
Alina Burmeister wartete, um spontan einen Termin zum Stechen zu bekommen. © Peter Sierigk
Christopher Harmening, Tätowierer aus Hannover.
Christopher Harmening, Tätowierer aus Hannover. © Peter Sierigk
Tätowiererin „Hundredmilesblack“ bietet beim Tattoofest spontane Termine an.
Tätowiererin „Hundredmilesblack“ bietet beim Tattoofest spontane Termine an. © Peter Sierigk
Tätowiererin „Hundredmilesblack“ bietet beim Tattoofest spontane Termine an.
Tätowiererin „Hundredmilesblack“ bietet beim Tattoofest spontane Termine an. © Peter Sierigk
Das Tattoofest im Braunschweiger Westand wird von dem Braunschweiger Tattoostudio Sorry Mom veranstaltet.
Das Tattoofest im Braunschweiger Westand wird von dem Braunschweiger Tattoostudio Sorry Mom veranstaltet. © Peter Sierigk
Eric vom Braunschweiger Tattoostudio Holy Crab beim Zeichnen.
Eric vom Braunschweiger Tattoostudio Holy Crab beim Zeichnen. © Peter Sierigk
Ida Vaßen lässt sich von Florian Meier (Tattoostudio Punkt Schwarz in Hameln) die Haut verzieren.
Ida Vaßen lässt sich von Florian Meier (Tattoostudio Punkt Schwarz in Hameln) die Haut verzieren. © Peter Sierigk
1/12

Besucherin des Tattoofests in Braunschweig: Tattoos sind sehr ästhetisch

So sieht das auch Alina Burmeister (26). Sie ist aus Hannover zum Tattoofest gekommen und will sich ein Motiv stechen lassen. Nicht das erste. Mit 17 habe sie angefangen, sich tätowieren zu lassen, erzählt sie. Warum? „Weil ich es toll fand. Und das Schöne daran ist: Es hat mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ich finde Tattoos sehr ästhetisch, und je mehr ich davon an mir habe, umso ästhetischer empfinde ich auch meinen Körper. Ich fühle mich damit einfach wohler. Es sieht toll aus. Das ist Kunst, die man auf dem Körper tragen kann. Ich finde es auch nicht unangenehm, wenn die Leute gucken – das ist wie im Museum, dort schaut man sich die Kunstwerke ja auch an.“

Eva Klauss aus Bremen, ehemalige Braunschweigerin, lässt sich im Westand ebenfalls tätowieren, und kennt sich damit bestens aus, denn sie macht selbst auch Tattoos. Was sie an Tätowierungen faszinierend findet? „Sie sind wie eine Stickersammlung von Künstlern, die mir etwas bedeuten“, sagt sie.

Wer wissen will, welche Tätowiererinnen und Tätowierer beim Tattoofest im Westand am Start sind, kann sich auf www.sorrymomtattoofest.de einen Überblick verschaffen. Hier und da gibt es auch noch Chancen, kurzfristig vor Ort einen Termin zu bekommen. Am Sonntag läuft das Tattoofest von 12 bis 18 Uhr. Im Außenbereich gibt’s Streetfood und DJ-Musik. Tagesticket: 10 Euro.

Das könnte Sie auch interessieren